Professorin Helga Nowotny zur neuen Präsidentin des Europäischen Forschungsrates ernannt
Am 19. Februar wurde die österreichische Sozialwissenschaftlerin Helga Nowotny zur neuen Präsidentin des Europäischen Forschungsrates (ERC) und Vorsitzendenden des Wissenschaftlichen Rates des ERC gewählt. Professorin Nowotny wird ihre neue Funktion am 1. März antreten. Die hochrangige Wissenschaftlerin ist derzeit Vizepräsidentin des ERC sowie stellvertretende Vorsitzende des Wissenschaftlichen Rates des ERC. Der Wissenschaftliche Rat, in dem herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus ganz Europa vereint sind, wählte sie einstimmig in ihr neues Amt. "Ich danke meinen Kollegen vom Wissenschaftlichen Rat des ERC für ihr Vertrauen. Ich werde mich mit Nachdruck und Durchhaltevermögen unserem gemeinsamen Unterfangen widmen, um die Pionierforschung zum dynamischen Element bei der Bewältigung der vor uns liegenden Herausforderungen zu machen", nahm sie nach ihrer Ernennung Stellung. Helga Nowotny studierte in Wien (Österreich) und New York (USA). Sie hatte Stellen in Wien, Cambridge (Vereinigtes Königreich), Bielefeld und Berlin (Deutschland), Paris (Frankreich), Budapest (Ungarn) und Zürich (Schweiz) inne. Von 2001 bis 2006 war sie Vorsitzende des Europäischen Forschungsbeirats (European Research Advisory Board, EURAB) der Europäischen Kommission. Heute ist sie emeritierte Professorin für Wissenschaftsforschung an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich und Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats der Universität Wien. Ihre Forschung konzentriert sich auf Sozialstudien in Wissenschaft und Technologie; Wissenschaft, Technologie und Innovationspolitik; soziale Zeit, Risiko, Umwelt und Nachhaltigkeit sowie die soziale Organisation der Sozial- und Geisteswissenschaften. Máire Geoghegan-Quinn, die neue EU-Kommissarin für Forschung, Innovation und Wissenschaft, begrüßte Professorin Nowotnys Ernennung. "Ich bin zuversichtlich, dass Helga Nowotny dieses wahrhaft bahnbrechende europäische Projekt mit viel Ehrgeiz anführen wird", erklärte sie. "Sie ist ein fantastisches Vorbild für junge Frauen, denen eine Karriere in der Wissenschaft vorschwebt. Wir brauchen noch mehr Frauen wie sie." ''Professorin Nowotnys einstimmige Wahl ist die offensichtliche Anerkennung für ihre unermüdliche Arbeit und ihr leidenschaftliches Engagement als stellvertretende Vorsitzende, den ERC zu einem Erfolg zu machen", fügte der Direktor der ERC-Exekutivagentur, Jack Metthey, hinzu. ''Meine Kollegen von der Exekutivagentur und ich freuen uns auf eine weitere schwungvolle Zusammenarbeit mit ihr in ihrer neuen Funktion." Der noch amtierende Präsident des ERC und Vorsitzende des Wissenschaftlichen Rates, Fotis Kafatos, kündigte seine Absicht zum Rücktritt bereits im Januar an. "Als Gründungspräsident des ERC war ich in den letzten drei Jahren sehr eingespannt und habe viel mehr Zeit und ehrenamtlichen Aufwand investiert, als ich geplant oder erwartet hätte", schrieb er in seinem Rücktrittsschreiben. "Dementsprechend möchte ich jetzt gern meinem Forschungslabor am Imperial College - gemeinsam mit meinen wissenschaftlichen Mitarbeitern und Kollegen dort - wieder mehr Zeit widmen." "Ich möchte Professor Kafatos für seine außerordentlichen Verdienste und sein Engagement beim Start, für die Entwicklung und den Erfolg dieses europäischen Abenteuers der Wissenschaft danken", betonte José Manuel Silva Rodriguez, Generaldirektor der GD Forschung der Europäischen Kommission. Professor Kafatos bleibt Mitglied des Wissenschaftlichen Rates des ERC und wurde einstimmig zum ERC-Ehrenpräsidenten gewählt. Der ERC wurde innerhalb des Siebten Rahmenprogramms (RP7) zur Unterstützung von Pionierforschungsvorhaben eingerichtet. Er verfügt für den Zeitraum 2007 bis 2013 über ein Budget von 7,5 Mrd. EUR und hat bisher Finanzmittel für mehr als 900 Projekte zur Verfügung gestellt. Die ERC-Finanzhilfen für etablierte Forscher (Advanced Grants) gehen an erfahrene leitende Forscher, während die Finanzhilfen für Nachwuchsforscher (Starting Grants) eher an aufstrebende junge Wissenschaftler vergeben werden. Beide Zuschüsse werden in erster Linie auf der Basis wissenschaftlicher Exzellenz zugewiesen. Es wird erwartet, dass die europäischen Forschungsminister am 1. und 2. März beim Treffen des Rates "Wettbewerbsfähigkeit" Beschlüsse zu den Strukturen des Europäischen Forschungsrats verabschieden werden.
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