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Inhalt archiviert am 2023-03-07

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Impfstoff gegen Schlaganfall in greifbarer Nähe

Von der EU finanzierte Wissenschaftler haben entdeckt, dass geringe Konzentrationen eines bestimmten Antikörpertyps im Immunsystem das Risiko auf einen Schlaganfall erhöht. Schlaganfälle stehen weltweit an der Spitze der Todesursachen.. Die in der Zeitschrift Stroke veröffentl...

Von der EU finanzierte Wissenschaftler haben entdeckt, dass geringe Konzentrationen eines bestimmten Antikörpertyps im Immunsystem das Risiko auf einen Schlaganfall erhöht. Schlaganfälle stehen weltweit an der Spitze der Todesursachen.. Die in der Zeitschrift Stroke veröffentlichten Ergebnisse machen Hoffnung auf die Entwicklung eines Impfstoffes, der die körpereigene, natürliche Abwehr gegen dieses Leiden aktivieren kann. Der Durchbruch ist Teil von CVDIMMUNE ("Immunomodulation and autoimmunity in cardiovascular disease and atherosclerosis"), einem Projekt, das mit 2,7 Millionen EUR unter dem Themenbereich "Biowissenschaften, Genomik und Biotechnologie im Dienste der Gesundheit" des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) finanziert wird. In der Vergangenheit ist den Forschern des Karolinska-Instituts in Schweden, welches das Projekt koordiniert, der Nachweis gelungen, dass eine hohe Konzentration eines als Anti-PC bekannten Antikörpers im Immunsystem des menschlichen Körpers das Risiko auf Arteriosklerose reduziert. Arteriosklerose tritt auf, wenn sich Plaque an den Wänden der Blutgefäße ablagert. Dieser Plaque kann aufreißen und sich zu einem Blutgerinnsel entwickeln. Aterosklerose, eine Form der Arteriosklerose, ist die häufigste Ursache für kardiovaskuläre Krankheiten. In der vorliegenden Studie konzentrierte sich das CVDIMMUNE-Team auf Schlaganfälle. Die Forscher kamen zum gleichen Ergebnis: Menschen mit einer niedrigen Anti-PC-Konzentration haben ein erhöhtes Schlaganfallrisiko. Geringere Konzentrationen dieses natürlichen Antikörpers, denen ein nicht gesundes Immunsystem zugrunde liegen könnte, können demnach sowohl zu Arteriosklerose als auch zu einem Schlaganfall beitragen. Die Forschungen, die eine Vergleichsstudie von 227 erstmaligen Schlaganfallopfern mit 445 Kontrollen über einen Zeitraum von 13 Jahren (zwischen 1985 und 1999) einschlossen, zeigten auch, dass der Zusammenhang zwischen niedriger Anti-PC-Konzentration und Schlaganfallrisiko vor allem bei Frauen sehr stark ausgeprägt war. Durch diese Ergebnisse eröffnen sich zahlreiche Möglichkeiten. Messungen von Anti-PC können nun von Ärzten verwendet werden, um Patienten mit einem höheren Schlaganfallrisiko zu identifizieren, wie beispielsweise Menschen mit einem geschwächten Immunsystem. Entsprechend besteht nun auch die Möglichkeit für die Entwicklung neuartiger Behandlungsformen, wie z. B. der Immuntherapie. Der Leiter der Studie, Professor Johan Frostegård sagte: "Wir untersuchen jetzt die Möglichkeit, eine neue immunologischen Behandlung für Arteriosklerose und Schlaganfall zu entwickeln, entweder in Form eines Impfstoffes zur Stimulierung der Immunabwehr oder einer Immunisierung durch die Injektion von Antikörpern." Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass jährlich 15 Millionen Menschen weltweit einen Schlaganfall erleiden. Ein Drittel dieser Menschen stirbt und ein weiteres Drittel bleibt behindert. Hoher Blutdruck, so glaubt man, ist der Hauptverursacher, der für nahezu 13 Millionen dieser Schlaganfälle verantwortlich ist. Für Europa schätzt die WHO, dass pro Jahr durchschnittlich 650.000 Todesfälle auf Schlaganfälle zurückzuführen sind. Kampagnen gegen das Rauchen und den Bluthochdruck haben dabei geholfen, die Zahl der Schlaganfälle in den Industrieländern zu senken. Im Hinblick auf die sich abzeichnende alternde Gesellschaft bleibt die Bedrohung Schlaganfall in diesen Ländern allerdings weiterhin groß.

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