ROBOSWARM-Technologie in Estland getestet
Invent Baltics, eine estnische Beratergruppe für Forschung und Entwicklung (FuE) hat mit Erfolg den Demonstrator für die Schwarmkoordinierungstechnologie getestet, der im Rahmen des EU-finanzierten ROBOSWARM-Projekts ("Knowledge environment for interacting robot swarms") entworfen und entwickelt wurde. ROBOSWARM erhielt innerhalb des Themenbereichs "Technologien für die Informationsgesellschaft" des Sechsten EU-Rahmenprogramms (RP6) nahezu 1,7 Millionen EUR. Das 2006 gestartete und 2009 abgeschlossene Vorhaben hatte die Entwicklung einer Technologie für selbstkonfigurierbare, kostengünstige und robuste Roboterschwärme zum Ziel, die dem Menschen in verschiedenen Einsatzgebieten (Reinigung, Wachdienst, Begleitung u.a.) täglich zur Seite stehen sollen. Ein Roboterschwarm ähnelt einer Ameisenkolonie: Mithilfe einer Art höheren kollektiven Intelligenz kann der Schwarm Aufgaben lösen, die die Fähigkeiten eines einzelnen Roboters überschreiten würden. ROBOSWARM führte neun Forschungs- und Industriepartner aus sieben Ländern zusammen, die einen Demonstrator entwickelten, der aus 10 bis 15 Geräten besteht und der es einem Schwarm einfacher Roboter ermöglicht, etliche Reinigungsaufgaben auszuführen. Die Projektpartner setzten feste RFID-Tags (Radio Frequency Identification) ein, um die Schwärme zu positionieren und zu navigieren. Die Tags werden von den Robotern zur Koordinierung und Aufgabenteilung genutzt und sind mit verschiedenen Oberflächen und Objekten markiert. Dank der ROBOSWARM-Technologie können einfache Roboter umfassend miteinander kommunizieren und die einzelnen Aufgaben aufteilen, um die Funktionalität des Schwarms (z.B. die Skalierbarkeit) zu erhöhen, von der Erfahrung der einzelnen Schwarmmitglieder mittels einer lokalen oder internationalen Wissensbasis zu lernen (d.h. selbstlernend zu sein) und mit möglichst wenigen Sensoren (Stichwort Kosteneffizienz) auszukommen. Den Experten zufolge gibt es ein wachsendes Interesse an dem Multirobotersystem (MRS), bei dem mehrere Roboter interagieren, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Die Möglichkeit der koordinierten Lösung von Aufgaben ist im Vergleich zu Einzelrobotersystemen mit effektiven Einsparungen an Zeit, Geld und Mühe verbunden. Microsoft Research in den USA hat bereits Interesse an der ROBOSWARM-Technologie bekundet. ROBOSWARM wird vom Fachbereich Informatik an der Technischen Universität Tallin, Estland, koordiniert und vereint Forscherteams aus Estland, Finnland, Frankreich, Italien, Portugal, Schweden und Spanien.
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Estland