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Bevölkerungsboom für EU-27 in Sicht: Eurostat-Bericht

Experten erwarten, dass die EU-27 bis zum Jahre 2035 mit einem Bevölkerungsboom rechnen kann, da die Bevölkerung dann im Vergleich zu den heutigen 495 Millionen auf 521 Millionen Einwohner angestiegen sein wird. Man nimmt an, dass diese Zahl bis zum Jahre 2060 auf 506 Millione...

Experten erwarten, dass die EU-27 bis zum Jahre 2035 mit einem Bevölkerungsboom rechnen kann, da die Bevölkerung dann im Vergleich zu den heutigen 495 Millionen auf 521 Millionen Einwohner angestiegen sein wird. Man nimmt an, dass diese Zahl bis zum Jahre 2060 auf 506 Millionen abfällt. Diese Daten wurden kürzlich in einem Eurostat-Bericht veröffentlicht, in dem Bevölkerungsprognosen für den Zeitraum von 2008 bis 2060 dargestellt wurden. Aus dem vom Statistischen Amt der Europäischen Gemeinschaften erstellten Bericht geht weiterhin hervor, dass die jährliche Geburtenrate in den kommenden 52 Jahren zwar aller Wahrscheinlichkeit nach rückläufig sein wird, die Anzahl der Todesfälle aber im gleichen Zeitraum steigen wird. Konkret heißt das, dass es ab 2015 mehr Todesfälle als Geburten geben wird. Erwähnt werden sollte, dass sich das Bevölkerungswachstum nicht aus natürlichem Zuwachs, sondern lediglich aus der Nettozuwanderung ergibt. Aufgrund der Tatsache, dass die Nettozuwanderung die rückläufige natürliche Entwicklung ab 2035 nicht mehr ausgleichen kann, wird die Bevölkerungszahl ab dem Zeitpunkt zurückgehen. Dem Bericht zufolge wird man die größten Zuwächse in Zypern (+66%), Irland (+53%), Luxemburg (+52%), dem Vereinigten Königreich (+25%) und Schweden (+18%) verzeichnen können. Die größten Bevölkerungszahlen werden sich im Vereinigten Königreich (77 Millionen), in Frankreich (72 Millionen), Deutschland (71 Millionen), Italien (59 Millionen) und Spanien (52 Millionen) finden. Erwähnenswert sind auch die erheblichen Unterschiede, die zwischen den verschiedenen Mitgliedstaaten zu erwarten sind. So rechnet man mit den größten Rückgängen in Bulgarien (-28%), Lettland (-26%), Litauen (-24%), Rumänien (-21%) und Polen (-18%). Hinsichtlich der Alterung muss sich die EU-27 auf eine alternde Bevölkerung einstellen, wobei der Anteil der älteren Generation von heute 12,9% auf 30% im Jahre 2060 emporschnellen wird. 2060 werden die Achtzigjährigen 12,1% der Bevölkerung ausmachen, während ihr Anteil heute noch bei 4,4% liegt. Schlüsselfaktoren für das steigende Alter der Bevölkerung sind die anhaltend schwache Geburtenrate sowie die Tatsache, dass immer mehr Menschen ein immer höheres Alter erreichen. Die Daten weisen darauf hin, dass folgenden Mitgliedstaaten der größte Bevölkerungsanstieg der Altersklasse der über 65-Jährigen bevorsteht: Polen (36,2%), Slowakei (36,1%), Rumänien (35,0%), Dänemark (25,0%), dem Vereinigten Königreich (24,7%) und Luxemburg (23,6%). Es wird weiterhin berichtet, dass von einem stärkeren Abhängigkeitsverhältnis der älteren Bevölkerung (d.h. die Bevölkerungsschicht der über 65-Jährigen geteilt durch die arbeitende Bevölkerung) in der EU-27 auszugehen ist: Das Verhältnis wird von 25% im Jahre 2008 auf 53% im Jahre 2060 ansteigen. Auf den Punkt gebracht heißt das, dass dann auf eine Person über 65 nur noch zwei Menschen im erwerbsfähigen Alter kommen, während das heutige Verhältnis noch bei 4:1 liegt. Im Bericht wird prognostiziert, dass Bulgarien, die Tschechische Republik, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, Slowenien und die Slowakei ein Abhängigkeitsverhältnis der älteren Bevölkerung von mehr als 60% zu verzeichnen haben werden, während diese Zahl in Dänemark, Irland, Zypern, Luxemburg und im Vereinigten Königreich voraussichtlich unter 45% bleiben wird. Erwähnt werden sollte, dass Eurostat seine Prognosen auf "Was-wäre-wenn"-Szenarien stützt, bei denen der Schwerpunkt auf Informationen zur künftigen Größe und Zusammensetzung der Bevölkerung liegt.

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