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Europa unterstützt weiterhin den Ausbau der Datenautobahn

Die europäische Infrastruktur für Hochleistungsrechnen (HPC) wächst weiter. Die DEISA-Arbeitsgemeinschaft (Distributed European Infrastructure for Supercomputing Applications) bemüht sich um ein integriertes HPC-Netzwerk. Damit soll Forschern die Möglichkeit gegeben werden, mi...

Die europäische Infrastruktur für Hochleistungsrechnen (HPC) wächst weiter. Die DEISA-Arbeitsgemeinschaft (Distributed European Infrastructure for Supercomputing Applications) bemüht sich um ein integriertes HPC-Netzwerk. Damit soll Forschern die Möglichkeit gegeben werden, miteinander zu kommunizieren und "virtuelle Wissenschaftsgemeinschaften" - sozusagen einen Online-Campus - zu gründen. Die Europäische Kommission stellt dem Projekt DEISA2 bis zum Jahre 2011 finanzielle Mittel in Höhe von 12,2 Millionen Euro zur Verfügung. In unserer heutigen, von Wettbewerb geprägten Welt sind Superrechner und eine HPC-Umgebung für das Überleben von Unternehmen höchst entscheidend, aber auch für akademische Einrichtungen sind sie von großer Bedeutung. Aus diesem Grunde wurde im Mai 2004 die DEISA-Arbeitsgemeinschaft gegründet. Die Arbeitsgemeinschaft aus 11 Mitgliedern versucht, bis Ende 2010 eine schlüsselfertige Betriebslösung für ein integriertes europäisches HPC-Netzwerk vorzulegen. DEISA ermöglicht wissenschaftlichen Forschern den Zugriff auf ein europäisches Netz aus Hightech-HPC-Ressourcen, wodurch der Einsatz in Computerwissenschaften verstärkt wird. Einige europäische Forschungsnetze nutzen diese Technologie bereits heute und ziehen ihre Vorteile daraus. Zu ihnen gehören Projekte wie SEISSOL, das Erdbebensimulationen untersucht, oder COMSIMM, das sich mit derzeitigen und zukünftigen Klimaentwicklungen befasst. Für diese Projekte kann die vereinte Rechenleistung der DEISA-Superrechner-Infrastruktur genutzt werden. DEISA2 wird nicht nur eine Computerplattform für zu bewältigende Aufgaben zur Verfügung stellen, sondern auch die Integration über dezentrale Dienste und Webanwendungen ermöglichen und Daten-Repositorien verwalten. Mit der Arbeit wird die Verbindung zu anderen europäischen HPC-Zentren gestärkt, aber auch zu führenden HPC-Zentren und zu HPC-Projekten auf der ganzen Welt. DEISA2 wirkt auch bei der Bewertung und Umsetzung von Standards für die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen mit, um internationale Wissenschaftsgemeinschaften auch über bestehende politische Hürden hinweg unterstützen zu können. In seiner Entstehungszeit wurde mit dem Projekt hauptsächlich das Ziel verfolgt, über den Einsatz und den Betrieb einer erstklassigen, beständigen, qualitativ hochwertigen und dezentralen Superrechner-Umgebung wissenschaftliche Entdeckungen über ein breites Spektrum von Wissenschaft und Technologie zu ermöglichen. Im Jahre 2006 wurde DEISA durch drei führende Zentren ergänzt. Dank gemeinsamer Anstrengungen erreichte DEISA schon wenig später hochwertige Qualität und konnte Hochleistungsrechner der europäischen Wissenschaftsgemeinschaft unterstützen. DEISA hat außerdem zu einem verstärkten Bewusstsein beigetragen, dass eine beständige europäische HPC-Infrastruktur laut Empfehlung des ESFRI-Berichts von 2006 erforderlich ist. In dem Bericht wird der ESFRI-Fahrplan (Europäisches Strategieforum für Forschungsinfrastrukturen) vorgestellt, im Rahmen dessen neue Forschungsinfrastrukturen europaweiten Interesses ermittelt werden sollen, die dem langfristigen Bedarf europäischer Forschungsgemeinschaften ungeachtet der jeweiligen Standorte gerecht werden. Bisher konnten Wissenschaftler in 15 europäischen Ländern sowie deren Kollegen auf anderen Kontinenten hiervon profitieren. Die DEISA-Superrechner-Infrastruktur besteht aus zwei Schichten. Für die innere Schicht wurden ähnliche Computerplattformen (d. h. gleiche Architektur und gleiches Betriebssystem) miteinander verknüpft, um einen "dezentralen virtuellen Superrechner" zu erzeugen. Die so entstandene Plattform stellt ein Netz aus Rechenknoten dar, die sich an einigen wenigen Standorten in verschiedenen Ländern befinden. Dem Endanwender erscheint dieses Netz jedoch als einziges einheitliches System. In der zweiten Phase wird die Zusammenarbeit mit dem PRACE-Projekt verstärkt, mit dem die Installation einer begrenzten Anzahl von hochwertigen Tier-0-Superrechnern in Europa vorbereitet wird. In das Netzwerk werden nationale Tier-1-Zentren und die neuen Tier-0-Zentren integriert. Zu den 11 DEISA-Mitgliedern aus Deutschland, Spanien, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Finnland und dem Vereinten Königreich sind auch Schweden, die Schweiz und Russland als assoziierte Partner zum DEISA2-Projekt hinzugekommen.

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