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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Fremde Quallen erhöhen Bedrohung des Dorschbestands in der Ostsee

Ein Team deutscher und dänischer Forscher hat Hinweise dafür gefunden, dass die Rippenqualle Mnemiopsis leidyi den Dorschbestand in der Ostsee noch stärker bedrohen könnte. Die Qualle, die an der nordamerikanischen Ostküste beheimatet ist, gelangte vermutlich durch den Schiffs...

Ein Team deutscher und dänischer Forscher hat Hinweise dafür gefunden, dass die Rippenqualle Mnemiopsis leidyi den Dorschbestand in der Ostsee noch stärker bedrohen könnte. Die Qualle, die an der nordamerikanischen Ostküste beheimatet ist, gelangte vermutlich durch den Schiffsverkehr in die Ostsee. Sie ernährt sich von Zooplankton (wie auch die Fische) als auch von Fischlarven und -eiern. Die Erkenntnisse werden im Magazin "Marine Ecology Progress Series" veröffentlicht. Die Entdeckung, die den Wissenschaftlern zufolge von weiteren Forschungen bestätigt werden muss, wurde während einer Expedition gemacht, die von der EU über das europäische Exzellenznetz für Ökosystemanalysen der Ozeane (EUR-OCEANS) und vom deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) als Teil des Projekts "GLOBEC Germany" unterstützt wurde. Das Bornholm Becken, in dem die Quallen gefunden wurden, ist die wichtigste Brutstätte des Ostseedorsches. "Als wir die Eier in der Rippenqualle entdeckten, ist uns klar geworden, welche Auswirkungen dieser Organismus auf das gesamte planktische Ökosystem der Ostsee haben könnte", sagt Holger Haslob vom Leibniz-Insitut für Meereswissenschaften (IFM-GEOMAR) in Kiel, Deutschland, der leitende Autor der gemeinsamen Studie des IFM-GEOMAR und des Dänischen Instituts für Fischereiforschung. Die Entdeckung bestätigt den Verdacht der Forscher, dass die eingeschleppten Arten das Überleben des Dorschs in seinem frühen Lebensstadium bedrohen wird, zusätzlich zur Bedrohung durch Überfischung und Umweltbelastungen, unter denen der Dorschbestand seit Jahren leidet. Darüber hinaus könnte die Ernährungsgewohnheit der Quallen einen lang anhaltenden Effekt auf das gesamte Ökosystem haben, da der Dorsch eine der Arten an der Spitze der Lebensmittelkette in der Ostsee ist. Mnemiopsis leidyi hat sich seit seiner ersten Entdeckung im Schwarzen Meer in den 1980er Jahren mehr und mehr ausgebreitet. Von da gelangte sie in das Asowsche Meer, das Maramameer, das Mittelmeer und das Kaspische Meer, ständig begleitet von einem drastischen Rückgang der Fischbestände. Das EUR-OCEANS-Netzwerk führt 66 Organisationen aus 25 Ländern zusammen, die das Ziel vereint, Modelle für die Bewertung und die Voraussage der Auswirkungen des Klimawandels und anderer vom Menschen verursachter Faktoren auf das pelagische Ökosystem des offenen Meeres zu entwickeln. 10 Millionen Euro der Gesamtkosten des Projekts von 40 Millionen Euro werden durch das Sechste Rahmenprogramm (RP6) gedeckt. Das Projekt GLOBEC Germany untersucht andererseits die trophodynamischen Wechselwirkungen zwischen Zooplankton und sich von Plankton ernährenden Fischen im Zusammenhang mit dem Vermehrungserfolg unter den Auswirkungen physischer Zwänge.

Länder

Deutschland, Dänemark

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