Slowenien legt Forschungsprioritäten dar
Slowenien, der erste der neuen Mitgliedstaaten, der den Vorsitz der EU innehat, verkündete am 24. Januar seine Forschungsprioritäten vor den Mitgliedern des Ausschusses für Industrie, Forschung und Energie (ITRE) des Europäischen Parlaments. "Europa ist in eine Phase eingetreten, die sich durch eine schier unendliche Vielfalt neuer Möglichkeiten auszeichnet, die optimal genutzt werden müssen, um in strategischen Bereichen wie Ausbau der Forschungsinfrastruktur, Einrichtung eines Europäischen Instituts für Innovation und Technologie und der Gemeinsamen Technologieinitiative nachhaltige, werthaltige Ergebnisse zu erzielen", so die slowenische Ministerin für Hochschulbildung, Wissenschaft und Technologie, Mojca Kucler Dolinar. Allerhöchste Priorität hat für Slowenien die Verabschiedung der Initiativen unter Artikel 169 des Vertrages, nämlich Ambient Assisted Living (AAL - Umgebungsunterstütztes Leben) und die Initiativen EUREKA EuroSTARS. Da Slowenien derzeit den Vorsitz von EUREKA innehat, möchte das Land das Verfahren zur Annahme von EUROSTARS abschließen, um so marktorientierte Industrieforschung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) voranzutreiben und ihnen finanzielle Mittel bereitzustellen. In der Zeit seines Ratsvorsitzes beabsichtigt Slowenien ferner, gemeinsame Technologieinitiativen (GTI) voranzutreiben - eine neue Initiative auf Grundlage öffentlich-privater Partnerschaften. Durch die Entscheidung, die vier bislang vereinbarten gemeinsamen Unternehmen in die Tat umzusetzen und bei Brennstoffzellen sowie Wasserstoff-GTIs Fortschritte zu erzielen, hofft Slowenien, neue Partnerschaften zwischen öffentlichen und privaten Akteuren aufzubauen und zur Erreichung der Ziele der Lisabonstrategie beizutragen. Außerdem möchte Slowenien Forschungsinfrastrukturen auf regionaler Ebene weiter ausbauen, die westlichen Balkanländer in den Europäischen Forschungsraum (EFR) einbinden und die Rolle der in der Wissenschaft tätigen Frauen stärken. Unter slowenischen Ratsvorsitz sollen für Frauen und junge Forscherinnen neue Anreize für eine wissenschaftliche Karriere geschaffen werden, indem beste Verfahren besprochen und Beispiele sogenannter "familienfreundlicher wissenschaftlicher Karrieren" angeführt werden. Auf dem Gebiet der Informationstechnologie wird sich Slowenien während seines Ratsvorsitzes auf die Bewertung des strategiepolitischen Rahmenwerks der i2010-Initiative konzentrieren, die eines der Schlüsselelemente der neuen Lissabon-Partnerschaft für Wachstum und Beschäftigung darstellt. Ziel ist eine effizientere und raschere Umsetzung der i2010-Initiative. Slowenien wird im ersten Halbjahr 2008 den europäischen Ratsvorsitz innehaben, bevor diese Aufgabe im zweiten Halbjahr Frankreich zufallen wird.
Länder
Slowenien