Studie bestätigt Schmelzen der grönländischen Eisschicht aufgrund der globalen Erwärmung
Die globale Erwärmung ist der Grund für das Schmelzen der grönländischen Eisschicht. Dies bestätigen neue Forschungsergebnisse eines internationalen Teams von Glaziologen und Klimatologen. Die Wissenschaftler aus dem UK, Belgien, Dänemark und den USA gelangten zu ihrer Schlussfolgerung, nachdem sie glaziologische und meteorologische Aufzeichnungen, die etwa fünf Jahrzehnte zurückreichen, analysiert hatten. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift "Journal of Climate" veröffentlicht. Ihre Untersuchungen ergaben, dass die Veränderungen der grönländischen Eisschicht zwischen den 1960er und 1990er Jahren auf regionale und nicht auf globale Klimaänderungen zurückzuführen waren. In den letzten 15 Jahren gab es jedoch eine statistisch signifikante Verbindung zwischen den globalen Temperaturen und den Temperaturen in Grönland. Im selben Zeitraum verstärkte sich die Eisschmelze in Grönland. Die Hälfte des jährlichen Abflusses der Eisschicht erfolgt im Juli, und die vier wärmsten Sommer traten den Aufzeichnungen zufolge in den vergangenen sechs Jahren auf. Der Sommer 2003 war außergewöhnlich warm an den Gletscherrändern, was zum zweitgrößten Schmelzwasserabfluss von der Eisschicht in den letzten 50 Jahren führte. Der Sommer 2005 brach den Schmelzrekord, der im Jahr 2007 - das fast so warm war wie das Jahr 2003 - erneut gebrochen wurde. "Unsere statistische Analyse deutet darauf hin, dass das Klima im Süden Grönlands derzeit von der allgemeinen Erwärmung der nördlichen Hemisphäre abhängt", schlussfolgern die Wissenschaftler. "Folglich ist die grönländische Eisschicht wahrscheinlich sehr anfällig für die derzeitige globale Erwärmung, in deren Rahmen die Temperaturen in Grönland Prognosen zufolge bis zum Jahr 2100 um 1 bis 8 Grad Celsius steigen werden." "Unsere Arbeit zeigt, dass die globale Erwärmung allmählich ihren Tribut von der grönländischen Eisschicht fordert, deren Tage als Relikt der letzten Eiszeit bereits gezählt sind und deren Niedergang jetzt unaufhaltsam zu sein scheint", kommentierte Dr. Edward Hanna von der Universität Sheffield, der die Forschungsarbeiten leitete. "Die Frage ist, ob wir es schaffen, die Treibhausgasemissionen rechtzeitig zu reduzieren, um diesen Zerfall einzudämmen." Sollte die grönländische Eiskappe vollständig schmelzen, würden dadurch die Meeresspiegel um sieben Meter steigen. Daher ist es äußerst wichtig, die derzeitige Situation und die Reaktion der Eiskappen auf den Klimawandel zu verstehen.
Länder
Belgien, Dänemark, Vereinigtes Königreich, Vereinigte Staaten