EU-Projekt: Verbesserung und Ausweitung des Tsunami-Frühwarnsystems
Die Wissenschaftler eines mit EU-Mitteln geförderten Projekts haben sich zum Ziel gesetzt, das nach der asiatischen Tsunamikatastrophe 2004 eingerichtete Frühwarnsystem auf die gesamte Region des Indischen Ozeans auszuweiten. Aufbauend auf den Ergebnissen des deutsch-indonesischen Projekts GITEWS (German Indonesian Tsunami Early Warning System) befasst sich das Projekt DEWS (Distant Early Warning System) mit der Entwicklung einer Informationstechnologieplattform, um einer weiteren Tragödie wie der von 2004 vorzubeugen. "Innerhalb des GITEWS-Projekts sind mittlerweile ausgezeichnete Fortschritte erzielt worden, und nun ist es höchste Zeit, mehr Ländern im Indischen Ozean wie Thailand oder Sri Lanka rechtzeitig Zugang zu Frühwarninformationen sowie Erdbeben- und Meeresdaten in Echtzeit zu geben", so Dr. Joachim Wächter vom GeoForschungsZentrum Potsdam (GFZ), einer der elf Partner des Projekts. Das DEWS-Projekt, das innerhalb des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) der EU gefördert wird, hat sich zum Ziel gesetzt, die Frühwarnkapazitäten in der Region durch Errichtung eines offenen und vollständig kompatiblen Tsunami-Frühwarnsystems für den Indischen Ozean auszubauen. Das System zur Erkennung von Tsunamis soll auf einer offenen Sensorplattform mit integrierter Sensorik zur Überwachung von Erdbeben (seismische Aktivität), Meeresspiegel (Pegel, Bojenpositionen) und Bodenverschiebung (GPS-Bodenstationen) beruhen. Diese Sensorik stellt eine der bedeutendsten Innovationen des Projekts dar, da sie dafür sorgen wird, zuverlässige Daten vom Meeresboden an das Warnzentrum zu senden. Die Projektbeteiligten hoffen, dass diese Fortschritte dazu beitragen werden, die Qualität und die Weiterleitung der Warnmeldungen an die Öffentlichkeit, die zuständigen Behörden und die Notfalleinsatzkräfte sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene zu verbessern. Schließlich möchte das Projekt sein DEWS-System auch auf andere tsunamigefährdete Gebiete der Welt übertragen, eine Aufgabe, der man sich durch ergänzende Maßnahmen im Mittelmeerbecken annehmen will. Das auf vier Jahre angelegte Projekt wird von der EU mit 6,5 Mio. EUR bezuschusst.