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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Studie gibt Aufschluss über die Reaktion des Dorsches auf den Klimawandel

Dorschbestände auf beiden Seiten des Atlantiks haben sich laut der jüngsten Studie eines internationalen Forscherteams in der Vergangenheit gegenüber extremen Klimaschwankungen behaupten können, wenngleich diese Klimaveränderungen einen Rückgang der Dorschbestände zur Folge ha...

Dorschbestände auf beiden Seiten des Atlantiks haben sich laut der jüngsten Studie eines internationalen Forscherteams in der Vergangenheit gegenüber extremen Klimaschwankungen behaupten können, wenngleich diese Klimaveränderungen einen Rückgang der Dorschbestände zur Folge hatten. Die Wissenschaftler hoffen, dass die Ergebnisse der Studie Aufschluss darüber geben werden, wie anfällig Dorsche für die Folgen der globalen Erderwärmung sind. Die Fischbestände sind bereits durch Überfischung bedroht. Nun stellt sich außerdem die Frage, welche Auswirkungen der Klimawandel auf die Entwicklung von Fischbeständen haben wird. Um die Reaktion einer Tierart auf künftige Temperaturveränderungen einzuschätzen, können Forscher beispielsweise untersuchen, wie diese Tierart in der Vergangenheit auf klimatische Ereignisse reagiert hat. In der jüngsten Studie, deren Ergebnisse in den Proceedings of the Royal Society B veröffentlicht wurden, untersuchten Forscher, wie sich die Bestände des Kabeljaus (Gadus morhua) während der letzten Eiszeit verändert haben. Zu jener Zeit waren sowohl die Temperaturen als auch der Meeresspiegel niedriger als heutzutage. Frühere Studien haben gezeigt, dass die meisten Landtiere während der letzten Eiszeit südwärts zogen. Angesichts der Dreidimensionalität des Lebensraums des Meeres ist es jedoch äußerst schwierig, vergleichbare Studien zu Meerestieren durchzuführen. "Umweltbedingungen können in Abhängigkeit von der Wassertiefe bereits bei wenigen Metern Unterschied stark variieren. Hinzu kommt, dass manche Lebewesen in verschiedenen Entwicklungsstadien unterschiedliche Lebensräume besiedeln", erläutern die Wissenschaftler. Durch das Sinken des Meeresspiegels verschwanden zudem viele europäische und nordamerikanische Seichtwassergebiete, die ideale Lebensbedingungen für Fischbestände geboten hatten. Ferner änderte sich die Meereszirkulation, sodass der Temperaturübergang von tropischen zu polaren Gewässern abrupter erfolgte. Folglich verkleinerte sich der Lebensraum für Arten aus Gewässern gemäßigter Breitengrade wie dem Dorsch. Anhand von Computermodellen ermittelten die Wissenschaftler, welche Gebiete sich während der Eiszeit als Lebensraum für Dorsche geeignet haben könnten, und verglichen diese Daten mit den Ergebnissen genetischer Studien zu aktuellen Dorschbeständen und Umweltdaten. Die Analysen ergaben, dass sich die Dorschbestände während der letzten Eiszeit bis Nordspanien ausbreiteten, ihr Lebensraum flächenmäßig insgesamt jedoch nur einem Fünftel des heutigen Lebensraums entsprach. Trotzdem waren Dorsche auch während der Eiszeit weiterhin auf beiden Seiten des Atlantiks verbreitet. "Die Forschungsergebnisse zeigen, dass sich Dorschbestände selbst in Phasen extremer Klimaveränderungen behaupten konnten", so Professor Grant Bigg von der Universität Sheffield. "Das bedeutet jedoch nicht unbedingt, dass sich der Dorsch gegenüber den Auswirkungen künftiger Klimaveränderungen infolge der globalen Erderwärmung als ebenso widerstandsfähig erweisen wird." "Bei der Untersuchung der Folgen künftiger klimatischer Bedingungen müssen demographische Aspekte sowie bedeutende Bestandsveränderungen durch die Fischerei einbezogen werden", folgern die Wissenschaftler.

Länder

Vereinigtes Königreich

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