Umfrage enthüllt Lücken bei den Fachkenntnissen zu Nanotechnologien
Fortbildungen in Forschungsmanagement und Toxikologie, interdisziplinäre Programme auf Masterebene und praktische Erfahrungen in der Ausbildung sind einige der Empfehlungen des Instituts für Nanotechnologie. Diese wurden anlässlich einer Umfrage zur Bestimmung der Lücken bei den Fachkenntnissen und der Ausbildungserfordernisse im Bereich Nanowissenschaften und Nanotechnologie formuliert. Die Umfrage wurde im Rahmen des von der EU finanzierten Projekts NANOFORUM durchgeführt und von Forschungsmanagern aus Regierungseinrichtungen, gemeinnützigen Organisationen und Unternehmen beantwortet. Ungefähr 57,1% der Befragten gaben an, Studienabgänger und Doktoranden insbesondere aufgrund ihrer Kenntnisse in der Nanotechnologie auszuwählen, während 23,5% mehr Wert auf allgemeine und 12,5% auf spezielle Fachkenntnisse legten. Das Forschungs- und Entwicklungsmanagement (FuE) wurde als die wichtigste technische Befähigung festgestellt. Das Institut für Nanotechnologie empfiehlt deshalb im Bereich Nanowissenschaften und Nanotechnologie eine Fortbildung der Doktoranden im industrie- und hochschulrelevanten Forschungsmanagement. Kurze Ausbildungskurse und -programme werden außerdem in folgenden Bereichen empfohlen: Kundenkontakt, z.B. technischer Support; Toxikologie; Gesundheit und Sicherheit von Nanopartikeln; strategische Anwendung geistiger Eigentumsrechte und politische Themen. Das Institut für Nanotechnologie empfiehlt auch die Einrichtung eines interdisziplinären Masterstudiengangs, der Grundlagen in der Werkstoffwissenschaft, zu nanobiotechnologischen Schnittstellen, zu Effekten im Nanomaßstab und zu ausgewählten Modulen aus der Chemie vermittelt. Über diese zusätzlichen Kurse hinaus empfiehlt der Bericht, dass die Studenten bereits während des Studiums an praktischen Übungen teilnehmen müssen. Diese Übungen sollten sowohl Herstellungs- und Synthesetechniken als auch Charakterisierungsgeräte betreffen. Durch die Schaffung neuer "Funktionen für die Vermittlung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft", die durch eine verstärkte Finanzierung durch Regierungsorganisationen unterstützt werden sollten, sollten Partnerschaften zwischen Hochschulen und der Industrie gestärkt werden. Insgesamt sind 240 Antworten auf die Umfrage eingegangen, von denen 61,2% gültig waren. Ungefähr 64% der gültigen Eingänge kamen von Organisationen mit Hauptsitz in Europa, 21% aus Asien, 8% aus Nordamerika und 7% aus dem Rest der Welt.