Strategische Platzierung der Universität Zypern in der Photovoltaik-Forschung
Die Etablierung einer Kooperation mit dem Austrian Institute of Technology (AIT) und Dänemarks Technischer Universität (DTU) stellte den ersten Schritt der Bemühungen des EU-finanzierten Projekts TwinPV dar, „die UCY auf eine Stufe mit renommierten PV-Forschungseinrichtungen zu bringen und gleichzeitig Zyperns Leistungen in den Bereichen Forschung und Innovation anzukurbeln“, sagt Koordinator Prof. George Georghiou. „Wir haben die Qualität der Forschungs- und Innovationsergebnisse der UCY verbessert, ihr Netzwerk gestärkt und erreicht, dass sie bei der Teilnahme an Ausschreibungen für Forschungsförderungen höhere Erfolgsraten erzielt.“ Das Projekt konnte außerdem einen Beitrag zur Überwindung der Kluft zwischen der akademischen Welt und der Industrie leisten und die Forschungsbeziehungen zwischen der EU und Ländern im Nahen und Mittleren Osten sowie in Nordafrika (MENA) festigen. Im Rahmen von TwinPV wurde außerdem eine wissenschaftliche Evaluierung zur Entwicklung einer Langzeitstrategie für FOSS durchgeführt, bei der Mitarbeiter, Forschung, Lehre und Dienstleistung berücksichtigt wurden. Auf der Grundlage dieser Vorleistung war es dem AIT und der DTU möglich, die Strategie zu verfeinern. Zypern in den Forschungs- und Innovationskreisen Europas und darüber hinaus bekannt machen Die Kooperation mit dem AIT und der DTU ermöglichte zusammen mit dem Aufbau von Kapazitäten, hauptsächlich durch die Einstellung junger Forscher, einen Anstieg bei den Veröffentlichungen um mehr als 100 %. Ebenso nahm die Anzahl wissenschaftlicher Publikationen in renommierten Fachzeitschriften erheblich zu. Bei den erfolgreichen Projektvorschlägen und der Höhe der Fördermittel, die die UCY erhielt, war eine Steigerung um über 150 % zu verzeichnen. Das AIT und die DTU setzten sich für eine bessere Zusammenarbeit zwischen Zypern und der europäischen Industrie ein. Im Zuge verschiedener Maßnahmen und Veranstaltungen präsentierte man diesen Industriekontakten die Tätigkeitsfelder des FOSS. Infolgedessen stieg die Höhe der erhaltenen Fördermittel für Projektvorschläge, bei denen wichtige Industriekontakte beteiligt waren, erheblich. Die beiden Partnerinstitutionen verbesserten zudem die Sichtbarkeit des FOSS in einflussreichen Netzwerkforen. Forscher, Doktoranden und industrielle Interessengruppen aus ganz Europa und der MENA-Region nahmen an einer umfangreichen Schulung, Sommerkursen für Doktoranden und thematischen Seminaren teil. Die Schulung wirkte als Katalysator für weitere Forschungsaktivitäten, deren Ergebnisse auf internationalen Konferenzen vorgestellt wurden. Die intensiven thematischen Seminare fanden regelmäßig statt, wie auch die Kontakte mit der zypriotischen Industrie beständig gepflegt wurden. Die Themen der Seminare reichten von den Grundlagen über neue Technologien, intelligente Stromnetze und Netzeinbindung bis zu Finanzierung und Investitionsmöglichkeiten. Bei den Seminaren wurde betrachtet, wie neue Entwicklungen in der zypriotischen PV-Industrie Anwendung finden und diese beeinflussen. Ein Seminar auf Zypern und Exkursionen in MENA-Länder stärkten die Forschungsbeziehungen zwischen beiden Gebieten. Die MENA-Region stellt einen strategischen Standort für die Expansion des FOSS dar. Die genannten Veranstaltungen eröffneten die Möglichkeit, Grundlagen für diesen unerschlossenen Markt zu legen. Doktoranden wie Forscher wurden geschult und erhielten Zugang zu zuvor nicht zur Verfügung stehender Ausrüstung und Infrastruktur. Zu den wissenschaftlichen Ergebnissen zählen grundlegende Erkenntnisse, etwa über mechanische Festigkeit und Alterung von PV-Modulen, Systemintegration und einen hohen Anteil von mittels Photovoltaik gewonnener Energie im Stromnetz. „TwinPV trägt zur Erhöhung des Anteils an erneuerbaren Energien im Stromnetz von Zypern und ganz Europa bei“, fügt Prof. Georghiou hinzu. „Außerdem unterstützt es Europa dabei, sein Wissen und seine Erfahrung an die angrenzende Region weiterzugeben.“ Synergie zwischen Österreich, Zypern und Dänemark: Gewinn für alle Beteiligten Die fruchtbare Zusammenarbeit zwischen dem AIT, der DTU und der UCY geht weiter. Sie sind nun Partner bei zwei laufenden nationalen Projekten sowie einer europäischen Initiative. Zusätzlich wurden mehrere neue Projektvorschläge eingereicht. Durch die Vereinigung ihrer Ressourcen wird die UCY-Vision eines Photovoltaik-Parks realisierbar. Nach seiner Fertigstellung „wird er einer der größten auf Zypern sein und die Finanzlage der UCY grundlegend verändern“, merkt er an. „TwinPV hat das Profil der UCY verbessert, sie ist nun in der Position, mehr der von vielen Institutionen begehrten Forschungsförderungen auf nationaler, EU- und internationaler Ebene für sich in Anspruch nehmen zu können“, sagt Prof. Georghiou abschließend. Das PV-Team der UCY zählt mittlerweile mehr als doppelt so viele Mitglieder. „Das bedeutet, dass wir der europäischen Industrie sowie in MENA-Ländern gemeinsame Dienstleistungen anbieten können und gleichzeitig ein wichtiger Akteur bei der Erhaltung von Europas Wettbewerbsfähigkeit sind.“
Schlüsselbegriffe
TwinPV, Universität Zypern (UCY), Photovoltaik (PV), Austrian Institute of Technology (AIT), Dänemarks Technische Universität (DTU), FOSS, Forschung und Innovation, Schulung, intelligente Stromnetze