Europas alte Nachbarschaften in intelligente Gemeinden verwandeln
In Europa zeichnete sich die Nachkriegszeit vor allem durch einen Bauboom aus. Auch wenn während dieser Zeit viele neue Gebäude gebaut wurden, gestaltete sich der Bau oftmals schnell, billig und mit wenig oder gar keiner Rücksichtnahme auf die Energieeffizienz. Infolgedessen gibt es in Europa jetzt eine Vielzahl Altbauten, die aufgrund ihrer schlechten Energiebilanz eine große Herausforderung für das Erreichen der EU-Klimaziele bis 2020 darstellen. „Da Gebäude für 30 % des gesamten Energieverbrauchs verantwortlich sind, können viele der heutigen Bestandsgebäude die Energieanforderungen von morgen nicht erfüllen“, sagt Dennis van Goch, Projektkoordinator des EU-finanzierten Projekts REnnovates. „Die gute Neuigkeit ist, dass diese Häuser saniert werden können, um nachhaltiger zu sein, doch hierzu müssen die Sanierungsprojekte über einfachen Ziegel und Mörtel hinausgehen und die Energiewende fördern.” Das REnnovates-Projekt zielt darauf ab, Europas Bestandsgebäude besser auf die Überwindung zukünftiger Herausforderungen im Hinblick auf Nachhaltigkeit, Komfort und Kosten auszurichten. „Durch die Verwendung eines ganzheitlichen Ansatzes, der die wesentlichen Elemente von Energieeinsparungen beinhaltet, entwickelte das Projekt eine nachhaltige, aber dennoch flexible Lösung, die für alle Interessengruppen einen Wert hat“, merkt van Goch an. Ein vorgefertigter Ansatz für Sanierungen Das REnnovates-Projekt verwandelt alte Nachbarschaften in intelligente Gemeinden, um die Lebensqualität zu verbessern, die Lebensdauer von Gebäuden zu verlängern und ihre Auswirkungen auf die lokale Energieinfrastruktur zu reduzieren. „Wir machen dies durch Nutzung eines vorgefertigten Konzepts zur Sanierung von Bestandsgebäuden, um Netto-Nullenergie zu erreichen sowie durch eine bessere Verwaltung des Energieflusses auf Gemeindeebene“, erklärt van Goch. „Das Ziel ist letztlich die Transformation von Bestandsgebäuden in intelligente Gebäude auf kommerziell sinnvolle und anpassbare Weise.“ Das einzigartige Vorfertigungssystem des Projekts umfasst die Ausstattung jedes Gebäudes mit einer maßgeschneiderten Isolierung, ein Energiemodul und die Anbindung an eine lokale Energieerzeugungsquelle. „Um eine übermäßige Belastung des Energienetzes zu vermeiden, sind alle sanierten Häuser in einer bestimmten Nachbarschaft miteinander vernetzt, sodass die Energienutzung optimiert wird, während personalisierter Komfort sichergestellt ist“, sagt van Goch. „Dieses Konzept eines Nachbarschaftsenergienetzes ist für die Verringerung der sozialen Kosten für die Energiewende entscheidend, während die Sanierung im großen Maßstab möglich wird.” Anwender können während der Sanierung, die weniger als eine Woche dauert, in ihrem Zuhause bleiben. Nach der Sanierung bekommen Sie ein Dashboard zur Regulierung und Überwachung ihrer Energienutzung. Als Bonus werden alle Instandhaltungsarbeiten nach der Sanierung durch das Projekt erbracht. Energieeinsparungspotential Mit mehr als 250 Demonstrationsgebäuden, die in den Niederlanden und Spanien betrieben werden, hat das REnnovates-System den Energieverbrauch von über 15 MWh/Jahr auf durchschnittlich lediglich 6 MWh/Jahr gesenkt – dies entspricht einer Verringerung ium 60 %. Dank der Energieeinsparungen, die das REnnovates-System ermöglicht hat, verzeichneten Bewohner im Durchschnitt pro Jahr eine um 1 600 EUR geringere Stromrechnung. Insgesamt hat das Projekt zur Einsparungen von mehr als 1 Mio. Tonnen CO2 beigetragen und 1,75 GWh erneuerbare Energie erzeugt – diese Zahlen steigen täglich weiter an. „Diese Zahlen demonstrieren deutlich, dass das radikale Konzept und innovative Geschäftsmodell von REnnovates erhebliches Energieeinsparungspotential hat“, sagt van Goch.
Schlüsselbegriffe
REnnovates, Nachhaltigkeit, Energieeffizienz, 2020 Klimaziele, Gebäudesanierung