Supermoderner Wasserstrahl löscht das Feuer schneller
Eine wachsende Weltbevölkerung bedeutet immer größere Städte, größere Gebäude und größeres Brandrisiko. Obwohl Gebäude heute mit modernen Auflagen und dem neuesten Stand entsprechender Brandsicherheitstechnik ausgestattet sind, fehlt vielen der in den 1970er und 1980er Jahren errichteten Gebäude und speziell in den Hochhäusern die notwendige Feuerlöschausrüstung. Das von der EU finanzierte JET ANTI-FIRE-Projekt sollte das nun ändern. Man entwickelte das JET ANTI-FIRE-System, um ein Feuer in der Hälfte der bei Einsatz konventioneller Ausrüstung nötigen Zeit zu löschen, und das mit der Hälfte an Energie und Wasser sowie zu einem Bruchteil der Kosten. „Bricht in einem Gebäude Feuer aus, ist die Zeit der alles entscheidende Faktor“, erklärt der technische Sachverständige des Projekts, Fabio Bosetti. „Feuer schneller löschen zu können, bedeutet nicht nur, Leben, sondern auch Immobilien und Besitz zu retten und so die Kontinuität von Geschäften zu bewahren.“ Bosetti zufolge löst JET ANTI-FIRE ein sehr spezielles Problem. Angefangen hat alles während der Vorbereitungen zur EXPO 2015 in Mailand. Die vielen neuen Hochhäuser, die für die EXPO gebaut wurden, mussten nationale Sicherheitsnormen erfüllen. „Wir mussten feststellen, dass keines der damals zur Verfügung stehenden Geräte diesen strengen Normen entsprach“, fügt Bosetti hinzu. „In diesem Sinne stellt JET ANTI-FIRE keine Weiterentwicklung eines bereits existierenden Produkts dar, sondern verkörpert ein völlig neues Konzept, für das es kein Äquivalent gibt.“ Konstanter Wasserstrahl Feuer schneller löschen zu können bedeutet, den Feuerwehrleuten Zugang zu einem konstanten und ausreichend starken Wasserstrahl zu verschaffen, der den richtigen Druck hat. Zu diesem Zweck verfügt das JET ANTI-FIRE-System über zwei spezielle Bestandteile: einen Hydrantenhahn und ein Wasserstrahlsystem. Der Hydrantenhahn gewährleistet einen konstant und ausgeglichenen Wasserdruck, während das Strahlsystem das Wasser in kleine Teilchen zerlegt und pulverisiert. Dadurch wird ein Nebel erzeugt, der die Umgebungstemperatur für die Feuerlöschtrupps senkt und es ihnen ermöglicht, das Feuer wirkungsvoller zu bekämpfen. Wirklich große Vorteile Resultat ist eine Erhöhung der Feuerlöschleistung um 50 %, womit gleichermaßen der Schutz aller beteiligten Zivilisten und Bauten verdoppelt wird. Und außerdem verbraucht das System nur die Hälfte der bei konventioneller Feuerlöschausrüstung eingesetzten Wassermenge. „Denken Sie nur daran, wie viel weniger Platz in historischen Stadtzentren zur Bereitstellung von Wasserreserven benötigt wird, oder an die Möglichkeit, in unter Wasserknappheit leidenden Gebieten Feuerlöschanlagen zu bauen, was andernfalls unmöglich wäre“, fügt Bosetti hinzu. Die Tatsache, dass JET ANTI-FIRE mit niedrigem Wasserdruck auskommt, ist von großem Nutzen für die Sicherheit der Feuerwehrleute, da sie das System auf diese Weise selbst nutzen und kontrollieren können. Außerdem kann das System ohne zusätzliche elektrische Pumpen an kommunale Wassernetze angeschlossen werden. Auch dieses Merkmal spart Geld. Die nächsten Schritte im Rahmen des Projekts bestehen nun darin, die notwendigen Anpassungen vorzunehmen, damit das System die Brandschutzbestimmungen anderer Länder erfüllt.
Schlüsselbegriffe
JET ANTI-FIRE, Brandschutz, Brandsicherheit, Feuerlöscher