Beurteilung der Wirksamkeit der europäischen Forschung zur Flugsicherheit
Nach Flightpath 2050, Europas Vision für die Luftfahrt, soll es für Passagiere und Fracht effiziente, nahtlose und globale Reiseleistungen auf Basis eines belastbaren Luftverkehrssystems geben, das sorgfältig mit anderen Verkehrsträgern integriert ist. Ein solches integriertes System ist erforderlich, um der wachsenden Nachfrage nach Reisen gerecht und mit unvorhersehbaren Ereignissen fertig zu werden. Hierfür sind mehrere Forschungsstufen erforderlich, die einer jahrzehntelangen Strategie folgen. Wenn diese Forschung die EU-Luftverkehrssicherheit schrittweise dem Ziel für das Jahr 2050 näherbringen soll, ist eine regelmäßige Bewertung der geförderten Forschung erforderlich - und genau dieser Aufgabe nahm sich OPTICS an. "Das OPTICS-Team hat mehr als 200 Luftfahrt-Sicherheitsforschungsprojekte in ganz Europa bewertet, angefangen von Studien über die Wiedererlangung der Kontrolle eines Flugzeugs bis hin zu einer Reihe von Maßnahmen zur Bekämpfung von Vereisungsgefahren am Boden und in der Luft", sagt Projektleiter Barry Kirwan. Zielsetzung Mithilfe einer robusten Methodik führten die Forscher eine objektive Bewertung der Flugsicherheitsbezogenen Projekte unter RP7 und Horizont 2020 durch. Ihr Schwerpunkt lag dabei auf der Bewertung des Ausmaßes, in dem das Projekt die wichtigsten Sicherheitsbereiche und -probleme anging, seinem Reifegrad und die Wahrscheinlichkeit, dass es schließlich in reale Luftverkehrssysteme umgesetzt werden sollte. "Unser erster Erfolg war die Bestätigung, dass diese Art der Bewertung tatsächlich in einer objektiven, glaubwürdigen und wiederholbaren Weise erfolgen kann", sagt Kirwan. Als nächstes wandten sich die Forscher Großprojekten wie SESAR und der Clean Sky-Initiative zu, um ihre Fortschritte bei der Weiterentwicklung modernster Technologie zu beurteilen. "Hier entdeckten wir, dass diese großen Programme, an denen viele Industriepartner beteiligt waren, beim Übergang von Sicherheitsforschung auf den realen Betrieb besser waren", erklärt Kirwan. Kirwan zufolge liefern diese Erkenntnisse der Europäischen Kommission Informationen, um über den besten Weg nachzudenken, wie die Forschung finanziert werden muss, um einen Ertrag zu gewährleisten. "OPTICS geht davon aus, dass es am besten ist, eine Mischung von kleineren Projekten zu haben, wo echte Innovationen und bahnbrechende Forschung stattfinden können, sowie groß angelegte industrielle Programme, mit denen die guten Ideen von der Industrie aufgenommen werden können", fügt er hinzu. "Denn es macht keinen Sinn, die richtige Forschung zu betreiben, wenn sie niemals über die Labore und Forschungsarbeiten hinausgelangt." Neubewertung des europäischen Geschäftsmodells für die Flugsicherheitsforschung Auf Grundlage dieser Forschung bietet das Projekt ein besseres Verständnis des europäischen Geschäftsmodells für die Flugsicherheitsforschung. Vor OPTICS galt die allgemeine Annahme, dass Forschung auf der Grundlage von Bedürfnissen stattfindet und allmählich reift, bis sie schließlich von der Industrie übernommen und umgesetzt wird. Durch OPTICS wissen wir, dass dies nicht der Fall ist. "Manche Ideen scheinen nicht in den tatsächlichen Flugbetrieb und in Unterstützungssysteme zu gelangen, auch wenn sie nachweislich für die Sicherheit nützlich sind und Leben retten können", sagt Kirwan. "Mit anderen Worten: obwohl Europa weitgehend die richtige Forschung betreibt, müssen wir uns damit beschäftigen, wie wir die Art und Weise, wie wir diese Forschung durchführen und entscheiden, welche Ergebnisse genutzt werden, verfeinern." In den letzten Monaten des Projekts, das im August 2017 endet, konzentrieren sich die Forscher auf die Bereitstellung von Maßnahmen, um diese Lücke zu überwinden. Darüber will das Projekt seinen Umfang durch einen bereits eingereichten Vorschlag auf weitere Sicherheitsfragen ausdehnen.
Schlüsselbegriffe
OPTICS, Luftfahrt, Sicherheit, Flightpath 2050, Luftfahrtforschung, Luftfahrtsicherheitsforschung