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Privacy Preserving Perimeter Protection Project

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Schutz der öffentlichen Versorgung und Kerndienstleistungen durch gezielte Überwachung

EU-finanzierte Forscher haben eine neue datenschutzfreundliche Überwachungstechnologie entwickelt, um Gefahren durch Sabotage und Terrorismus für kritische Infrastrukturen aufzuspüren.

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Von der EU finanzierte Wissenschaftler konnten ein innovatives proaktives Überwachungssystem ausarbeiten, das den Schutz von wichtigen Infrastrukturen wie etwa Kraftwerken übernimmt. Integrierte Elemente des Systems können miteinander kommunizieren und gemeinsam komplexe Überwachungsaufgaben lösen, wodurch gewährleistet wird, dass große Bereiche überwacht werden können, ohne Privatsphäre und Datenschutz zu verletzen. „Wir haben diese neue Technologie im Rahmen des P5-Projekts entwickelt, um kritische Infrastrukturen auf eine wirkungsvollere und datenschutzfreundlichere Weise zu schützen“, erklärt David Lindgren, Projektkoordinator bei der schwedischen Verteidigungsforschungsagentur (Swedish Defence Research Agency). „Wir erhoffen uns außerdem, dass die neue Technologie neue Geschäfts- und Beschäftigungmöglichkeiten in Europa schaffen wird. In Zukunft könnte zum Beispiel das P5-System um mobile Sensoren in Form von autonomen Drohnen erweitert werden, um den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern große Flexibilität und die Ressourcen zu verschaffen, große Flächen mit hochauflösenden sensorischen Daten zu erfassen.“ Intelligente proaktive Umkreisüberwachungssysteme des im P5-Projekt entwickelten Typs verwendet man typischerweise im Zusammenhang mit kritischen Infrastrukturen wie etwa Kraftwerken, Serverstandorten und Telekommunikationszentren, um Schutz vor Bedrohungen wie Sabotage und Terroranschlägen zu garantieren. Sie überwachen die Region außerhalb des Sicherheitsbereichs kritischer Gebäude und Infrastrukturen und geben für den Fall, dass sich terrestrische oder luftgestützte Bedrohungen annähern, eine Frühwarnung heraus. Indem das Personal so früh wie möglich auf potenzielle Gefahren reagiert, kann wertvolle Zeit eingespart werden, um Gegenmaßnahmen wie die Schließung von Anlagen und die Alarmierung der Polizei einzuleiten. Bei einem Angriff auf ein Kernkraftwerk, bei dem zum Beispiel die sehr reale Möglichkeit einer radioaktiven Kontaminationen besteht, zählt jede Sekunde, um den Betrieb abzuschalten und das Gebiet zu evakuieren. Eine der wichtigsten Herausforderungen bestand allerdings darin, zu gewährleisten, dass diese Überwachungssysteme 24 Stunden am Tag effizient und in wirksamer Weise über große Flächen hinweg funktionieren und dass gleichzeitig nur echte Bedrohungen erkannt und nachverfolgt werden. Fehlalarme können beispielsweise von wandernden Tieren ausgelöst werden, während die neue Überwachungstechnologie durch gesetzliche Vorschriften in Bezug auf den Datenschutz eingeschränkt wird. „Um diese Herausforderungen zu meistern, haben wir ein autonomes und intelligentes Überwachungssystem nach dem Prinzip des eingebauten Datenschutzes (Privacy-by-Design) entwickelt, bei dem die Gestaltungsentscheidungen auf ethischen und juristischen Erwägungen beruhen“, sagt Lindgren. „Experten für Ethik und Rechtswesen sind Teil des Projekts, und wir verfügen über verschiedene Filter in dem System, um sensible Informationen zu entfernen. Sind später Daten nachzuprüfen, muss die Erlaubnis eines Staatsanwalts eingeholt werden. Das Endergebnis könnte in der Zukunft zu einer weitaus besseren Balance zwischen wirkungsvoller Überwachung und Sicherung des Datenschutzes führen.“ Das System arbeitet mit automatischer Erkennung von Gefahren mit Hilfe von Algorithmen, und der Nachverfolgung potenzieller Saboteure. Es analysiert dann die Situation und versucht Bewegungsmuster zu finden, die belegen könnten, ob etwas strafrechtlich Relevantes im Gange ist. Das P5-System wurde unlängst am Zentrum für Lehre und Forschung in Katastrophenmedizin und Traumatologie (Centre for Teaching and Research in Disaster Medicine and Traumatology) in Linköping, Schweden, vorgeführt. Mögliche interessierte Kreise sind Industriezweige mit Produkten und Dienstleistungen im Sicherheits- und Überwachungssegment sowie Betreiber großer Infrastrukturen. Die Neuerungen dürften auch bei Regierungsstellen mit Zuständigkeiten für gesetzliche Vorschriften und Sicherheit sowie Polizeikräfte in ganz Europa auf Interesse stoßen.

Schlüsselbegriffe

P5, kritische Infrastruktur, Überwachungssystem, Privatsphäre, Datenschutz

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