Stadtvögel sind schlauer als ihre Verwandten vom Land
Das EU-finanzierte Projekt COBRA (Cognition and brains of ecological invaders) verwendete eine Sammlung von Vogelarten als Modellsystem, um die Rolle der Verhaltensflexibilität bei der Anpassung an die Urbanisierung zu verstehen. Die Forscher untersuchten auch, inwieweit die Verhaltensflexibilität mit Veränderungen in der Anatomie des Gehirns im zusammenhängt. Untersucht wurden indische Mynahs, europäische Krähen und kleine Singvögel wie Haussperlinge und Kohlmeisen. Die Vögel wurden entlang eines Gradienten von ländlichen zu städtischen Regionen mit einfachen Problemlösungsaufgaben geprüft, etwa das Entfernen eines Korkens, der den Zugang zur Nahrung in einer bekannten Fütterungsvorrichtung blockierte. Durch die Untersuchung mehrerer Arten an einer Reihe von geographischen Standorten mit unterschiedlichen Maßen von Verhaltensflexibilität und anhand der Beschreibung des entsprechenden Gehirns und dessen Veränderungen konnten die Forscher die Hypothese bestätigen, dass eine Zunahme der Verhaltensflexibilität in urbanisierten Umgebung ein allgemeiner Effekt ist. Es wurde festgestellt, dass städtische Vögel dazu neigen, mehr zu erkunden und mehr Risiko einzugehen, als Vögel auf dem Land. Aber bei Innovativität, Sozialität oder der Reaktion auf Raubtiere zeigten sie keine Unterschiede. Diese Ergebnisse zeigten daher, welche Faktoren städtische Vögel "besonders" machen und lieferten Hinweise darauf, wann Unterschiede zwischen den Arten zu erwarten sind. COBRA wird Artenschutzbemühungen sowie dem Umgang mit invasiven Arten zugutekommen. Es hob auch die Bedeutung von vergleichenden Studien an verschiedenen geografischen Standorten durch eine enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Forschern und ihren Arbeitsgruppen hervor.
Schlüsselbegriffe
Invasive Arten, Vogel, ländlich, städtisch, Verhaltensflexibilität, Gehirngröße, COBRA