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Inhalt archiviert am 2024-06-18

European Myth(s) of the Artist: A Self-constructed Fantasy

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Die Kunst und der poetische Mythos des Selbst

Im Rahmen einer Studie wurde untersucht, auf welche Weise nationale und transnationale Identitäten von Künstlern umformuliert wurden, die das Selbstbild mit Bildern des „Anderen“ verbanden. Dies lässt darauf schließen, dass Kunst als ein kohäsives Instrument bei der Bildung des gemeinsamen Kulturerbes Europas funktioniert.

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Der Nachweis der Gestaltung des Lebens durch die Kunst kann darin gesehen werden, auf welche Weise Mythos und Identitätsbildung während der Zeit der Romantik in Europa geformt wurden. Im 19. Jahrhundert nahm die Verfügbarkeit der Presse zu und so konnte ein breiteres Publikum erreicht werden. Künstler wie der Dichter George Gordon Byron waren nun in der Lage, eine neue Selbstidentität zu erschaffen und zu fördern. Die Vorstellung des Künstlers wurde als ein mythisches Konstrukt mit der Fähigkeit angesehen, kollektive Phantasien der Gesellschaft widerzuspiegeln. Wie haben die Künstlerinnen und Künstler jener Zeit die gegenwärtige und komplexe europäische Identität geprägt? Worin bestehen die Verbindungen zwischen den Mythen des Künstlers zu den Konzepten der nationalen und transnationalen Identität? Das EU-finanzierte Projekt EMOTA (European Myth(s) of the Artist: A Self-constructed Fantasy) setzte einen multidisziplinären Ansatz ein, um diese Fragen zu beantworten. Mythen können verschieden definiert werden. In der Literatur stellt ein Mythos eine Einteilung des erzählerischen Vortrags dar. In der weiter gefassten Bedeutung sind jedoch negative Konnotationen, die im Vergleich zum anderen Diskurs in Bezug auf die Wahrheit Gültigkeit und Autorität in Frage stellen. In diesem Sinne kann ein Mythos als erfundene Geschichte, ein Missverständnis, und/oder eine Lüge betrachtet werden. Unter dem Eindruck der vielen verschiedenen Vorstellungen vom Mythos untersuchte das Projekt, warum sich der romantische Künstler dafür entscheidet, einen Mythos um die eigene Person zu inszenieren. Man betrachtete außerdem, wie auf diese Weise eine neue Identität für den Künstler erschaffen wurde, und im Gegenzug, welche Funktion und Auswirkungen sie innerhalb eines größeren öffentlichen Kontextes hat. Mit Blick auf einige von Byrons Arbeiten stellte man fest, dass er seine poetische Identität schuf, indem er auf zeitgenössische Dichter und Kritiker seiner Zeit reagierte und sie angriff. Auf diese Weise bildete er eine künstlerische Identität aus, die sowohl transnational als auch zeitlos ist und als eine Basis zur Erschaffung des Mythos des europäischen Künstlers diente. Neben der Überschreitung der starren Grenzen seiner Zeit und seines Lebensraums setzte Byron eine zusätzliche Strategie ein: er dramatisierte die realen Ereignisse seines Lebens. So konnte er seinen eigenen persönlichen Mythos besser verfestigen und dabei die Stimme des „universalen Menschen“ verkörpern’. Die Studie verfolgte verschiedene Mittel der Gestaltung des Mythos des Künstlers und die Gründe dafür. Im Ergebnis wird ein Buch die Rolle der Sprache und der Fiktion beim Aufbau eines Gefühls der Gemeinschaft und der Zugehörigkeit demonstrieren.

Schlüsselbegriffe

Selbstbild, Kunst, Mythos, Romantik, 19. Jahrhundert, Europa, George Gordon Byron, transnational, länderübergreifend, grenzüberschreitend

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