Digitale Interaktionen zwischen Londons Jugend
Das EU-geförderte UPLOAD (Urban politics of London youngsters analysed digitally) untersuchten die erfahrenen Unterschiede bei jungen Londonern mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen. Diese Forschung war für London aufgrund der hohen kulturellen Vielfalt der Stadt, jungen Demografie und reichen Kommunikationsinfrastrukturen sehr relevant. Londons kulturelle Vielfalt wirkt als eine Plattform für die Visualisierung des Platzes einer Person in der Welt und die digitale Konnektivität ist ein Werkzeug, um diese Weltlichkeit handhabbar zu machen. Die Menschen der Arbeiterklasse sind sich ihrer Mobilitätseinschränkungen und der Marginalität ihrer Nachbarschaft bewusst. Dies steht im Gegensatz zu den Wahrnehmungen von Individuen aus der oberen Mittelschicht, die ihre Mobilität ausnutzen können, um die Unterschiede zwischen London und dem Ausland zu erkunden. Ihre digitalen Verbindungen dienen allerdings dem Rückzug und dem Erhalt von Vertraulichkeiten. Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass politische Initiativen junge Menschen unter dem Einfluss von Beziehungen zwischen Klasse, Geschlecht und Rasse sowohl online als auch offline betrachten sollten. Jugendlichen aus der Arbeiterklasse pflegen ein äußerst vielfältiges kulturelles Netzwerk, während junge Menschen aus der Oberschicht soziale Medien nutzen, um ihre geschlossene Gemeinschaft aufrechtzuerhalten. Diese Unterschiede sollten bei politischen Initiativen auf verschiedenen Ebenen berücksichtigt werden, um gleichzeitig beiden städtischen Jugend-Klassen zu ermöglichen, diese Unterschiede hinsichtlich Raum, Geschlecht, Rasse und Klasse zu überbrücken. Die Forscher lieferten fünf wichtige Meilensteine. Zunächst wurde anhand von Konzepten aus Urbanistik, Soziologie und Migrationsstudien und durch Hinzufügen von Daten von Dialogmedien, Kommunikation, feministischer und postkolonialer Theorie ein neuer Rahmen entwickelt. Anschließend wurde nach einer Reihe von Konferenzen und Interviews ein Ansatz entwickelt, der auf verschiedenen kreativen, partizipatorischen und digitalen Methoden aufbaute, um digitale Praktiken zu studieren. Die Teilnehmer trugen zur einer digitalen Kartierung mithilfe ihres Facebook-Netzwerks bei und die gesammelten Daten zeigten Muster und Besonderheiten der digitalen Praktiken von jungen Menschen. Als Ergebnis dieser innovativen theoretischen und methodischen Rahmenbedingungen entstanden 22 Publikationen, davon 8 im direkten Zusammenhang mit dem Projekt. Außerdem wird zurzeit mit einem namhaften Verlag über die Veröffentlichung einer geplanten Monographie verhandelt. Im Rahmen des Projekts wurde ein Netzwerk von Wissenschaftlern aus den Bereichen digitale Technologien, Urbanistik, Migration und Rasse etabliert. Die Projektforschung führte zu der Verleihung eines Preises für die Organisation eines zweitägigen Symposiums und einer eintägigen Meisterklasse.
Schlüsselbegriffe
digitale Interaktionen, Jugend, UPLOAD, kulturelle Vielfalt