Biogas aus Schlachtabfällen
Schlachtereien produzieren große Mengen an festen Abfällen mit einem hohen Fett- und Proteingehalt. Dies gibt dem Abfall ein größeres Potenzial für die Methanproduktion als andere Einsatzstoffe, wie zum Beispiel Energiepflanzen oder Abwasser. Doch fettreiche Abfälle kann das Wachstum von Mikroorganismen behindern, wodurch die Effizienz verringert wird und es zu Problemen mit der anaeroben Vergärung kommt. Das Projekt ADAW (Saponification pre-treatment and biosensors based control system for slaughterhouse waste anaerobic digestion improvement) will die Biogasproduktionstechnologie verbessern und lipidreiche Abfälle aus der Schlachtindustrie behandeln. Die Projektpartner verwendeten eine thermo-chemische Vorbehandlung, um die Biogasausbeuten durch eine heiße Hydrolysereaktion zwischen einer Fettsäure aus nicht-löslichen Schlachtabfällen und einem Alkali zu verbessern. Das Ergebnis waren kleinere, einfachere Moleküle mit einem verbesserten Kontakt zwischen dem Substrat und Mikroorganismen, wodurch die anaerobe biologische Abbaubarkeit verstärkt wird. Anschließend wurde Ultraschall-Dispersion zur Aufspaltung komplexer organischer Moleküle verwendet und ihre Verdauung wurde durch Bakterien während der anaeroben Vergärung unterstützt. Online-Sensoren wurden entwickelt, um die Alkalität und flüchtige Fettsäuren nachzuweisen, wodurch der anaerobe Vergärungsprozess besser gesteuert werden kann, um eine stabile automatisierte Biogasprozesssteuerung zu erreichen. ADAW richtete sich an zwei zentrale Endnutzergruppen. Die erste waren kleine und mittelgroße Schlachthofbetreiber, die von der Integration einer kleinen Biogasanlage in ihren Betrieb ohne größere Investitionen profitieren werden. Die zweite Gruppe umfasste kommerzielle Biogasbetreiber, die nun in der Lage sein werden, Schlachthausabfälle als potenzielle Energiequelle zu nutzen. Die von ADAW entwickelte Technologie bedeutet, dass ein bestimmter organischer Abfalltyp mit einem hohen Fett- und Proteinanteil richtig gemanagt und durch die Verwendung von anaeroben Vergärungsprozessen auch richtig verwertet wird. Weiterhin werden Biogasanlagenbetreiber in der Lage sein, ihr System mit Schlachtabfällen zu betreiben. Bisher war diese Behandlung durch anaerobe Vergärung nicht möglich.
Schlüsselbegriffe
Schlachtabfälle, Lipid, Protein, Methan, anaerobe Vergärung, flüchtige Fettsäuren