Energieeffiziente Technologie anhand von dreizehn Altbauten demonstriert
Das EU-finanzierte Projekt HERB (Holistic energy-efficient retrofitting of residential buildings) hat sich der Herausforderung gestellt, Verbesserungen an Gebäuden mit schlechter Energieeffizienz vorzunehmen, um sie den Normen des 21. Jahrhunderts anzunähern. Es zielt darauf ab, dieses Vorhaben durch Nachrüstung neuer und innovativer energieeffizienter Technologien und Lösungen an älteren Gebäuden zu realisieren, und deren Auswirkungen zu messen. So sollen dreizehn Wohngebäude verschiedenen Alters in sieben verschiedenen Ländern Europas nachgerüstet werden. Dabei handelte es sich um freistehende Häuser, Doppelhaushälften, Reihenhäuser sowie Wohnblöcke von 70 bis 1000 m2 Wohnfläche. In jedem Fall ist das gesamte Gebäude nachzurüsten. Die Gebäudenutzer werden in den Prozess einbezogen, um sicherzustellen, dass deren Bedürfnisse bewertet werden und im Umbauprozess für sie gesorgt wird. Die Nachrüstung der Gebäude in den Niederlanden und Spanien wurde im März 2015 abgeschlossen, während die Arbeiten an den anderen noch bis März 2016 fortgesetzt wird. In jedem der Gebäude werden mehrere verschiedene Technologien eingesetzt. Die vorgeschlagenen Lösungen werden erschwinglich, haltbar, einfach zu installieren und mit bestehenden Gebäudefunktionen und der Ästhetik kompatibel sein. Dazu zählen eine feste Wanddämmung mit Superisolierungen (einschließlich vakuumisolierter Paneele), transparente multifunktionale Fassadentechnologie, intelligente Steuerungssysteme, innovative Wärmepumpensysteme mit integrierter Wärmespeicherung, neuartige Photovoltaik-Solarthermie-Systeme (Photovoltaic-solar thermal, PVT), integrierte Wärmerückgewinnungspaneele mit energieeffizienten HLK-Systemen (Heizung, Lüftung, Klima) und energieeffiziente Hohllichtleitertechnologie. HERB wird verschiedene Verfahren zur Messung der Energieeffizienz von Gebäuden vor und nach der Nachrüstung einsetzen. Dazu gehören Dichtheitsprüfungen und Wärmebildgebung, um die wichtigsten Teile der Gebäudehülle festzustellen, die verbessert werden müssen. Darüber hinaus werden intelligente Zähler für jede Technologie verwendet werden, um die Energieeinsparungen zu messen. Dr. David Tetlow, leitender Projektmanager des HERB-Projekts, teilt mit, dass bislang die feste Wanddämmung mit Superisolierungen, die transparente multifunktionale Fassadentechnik und die intelligenten Steuerungssysteme die effektivsten Technologien seien. In dieser Projektphase seien jedoch lediglich die Wirksamkeitsbewertungen für die Häuser in Spanien und den Niederlanden abgeschlossen worden. Dennoch geht er davon aus, dass diese drei Technologien das Potenzial zur weiteren Entwicklung in einem Folgeprojekt aufweisen, nachdem HERB im April 2016 enden wird. Projektziel von HERB ist es, in den Demonstrationsgebäuden eine Senkung der CO2-Emissionen von 60 % zu erreichen. Bislang haben die umgerüsteten Häuser diese Zahl erreicht, obgleich die Resultate noch bis zum Sommer 2016 nicht aussagekräftig sind, da man erst die Beendigung der Nachrüstung aller Gebäude abwarten muss. Dr. Tetlow vertritt die Auffassung, dass es äußerst wichtig ist, nachzuweisen, dass der von HERB umgesetzte ganzheitliche Ansatz effektiver als das üblicherweise heute angewandte Konzept ist: "Wir wollen beweisen, dass mit der Annäherung an den Nachrüstprozess über eine ganzheitliche Sichtweise, die eine Reflexion von Bewertung und Umsetzung vornimmt, mehr Energie und Kohlenstoff im Vergleich zu der derzeit üblichen Verfahrensweise einzusparen ist, nach der eine Lösung umgesetzt wird, um dann vergessen zu werden."
Schlüsselbegriffe
Umbau, Nachrüsten, Umrüsten, energieeffiziente Technologie, CO2-Emissionen