Eine intelligentere Erkennung von Terroristen
In den vergangenen Jahren konnte weltweit ein Terrorismusanstieg beobachtet werden. Außerdem machen bestimmte Merkmale städtische Umgebungen für solche Angriffe besonders verwundbar. Im Zuge des EU-finanzierten Projekts PROACTIVE (Predictive reasoning and multi-source fusion empowering anticipation of attacks and terrorist actions in urban environments) wurde ein neues Überwachungssystem entwickelt. Die Innovationen kombinierten mehrere Sensortechnologien mit einer intelligenten Schlussfolgerungsplattform zur Unterstützung der Erkennung terroristischer Aktivitäten. Die Ergebnisse umfassten mehrere neue Systemkomponenten. Die erste Komponente war ein Analysemodul für visuelle Szenen. Die Entwicklung kombinierte Kamera-Anordnungen über große lokale Bereiche und ermöglichte es, die Informationen je nach Bedarf global zu übertragen. Videos zu erfassten Daten wurden in Echtzeit genutzt, um auf verdächtige Aktivitäten hinzuweisen und standen offline in einem durchsuchbaren Videoarchiv zur Verfügung. Ein zweites neues Modul beinhaltete Ad-hoc-Networking-Lösungen. Die Innovation beinhaltete Netzwerk-Selbstkonfigurationsprozesse, die eine reibungslose Schnittstelle mit anderen Knoten oder externen Netzwerken ermöglichen. Das Team demonstrierte den automatischen Netzwerk-Einrichtungsprozess. Über die Software wurde eine Netzwerktopologie gebildet, mit der es möglich war, verschiedene Arten von Dateninhalten, die von Sensoren stammten, zu übertragen. Im Zuge von PROACTIVE wurde ferner ein Schlussfolgerungs-Kernel erstellt, der aus kurzfristigen, mittelfristigen und langfristigen automatisierten Schlussfolgerungselementen besteht. Ein weiteres Ergebnis stellte ein unbemanntes Luftfahrzeug dar. Ein Video war Besuchern dabei behilflich, einen Eindruck von dem Flug des Fahrzeugs zu bekommen. Die grafische Benutzerschnittstelle des Systems stellte Entscheidungsträgern ein gemeinsames operatives Lagebild bereit, das ein verbessertes Situationsbewusstsein ermöglichte. Das Untersystem unterstützte das operative Management bei Ereignissen. Die Datenfusions-Engine des Projekts griff auf zahlreiche offene Standards für die Definition von Datenmodellen und Verarbeitungsklassen zurück. Hierdurch ermöglichte das System ein effizientes Informationsmanagement sowie die Interoperabilität mit verschiedenen kompatiblen Systemen. Schließlich entwickelte das Team einen instrumentierten mobilen Knoten. Die Komponente bildete einen Kommunikationskanal zwischen „instrumentierten Polizisten“ und einem zentralen Überwachungssystem. Das Untersystem wurde erfolgreich demonstriert. Infolge der neuen PROACTIVE-Technologien können Notfalldienste besser für die Erkennung verdächtiger Aktivitäten ausgestattet werden. Dementsprechend werden die Städte und Bürger sicherer vor terroristischen Angriffen sein.
Schlüsselbegriffe
Terroristenerkennung, Schlussfolgerungsalgorithmen, unbemannte Luftfahrzeuge, städtische Umgebungen, PROACTIVE