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Inhalt archiviert am 2024-05-27

Logodiversity: On the nature of linguistic unity and diversity

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Sprache wird enträtselt

Mit EU-Finanzierung hat man eine Studie über die Natur der Sprachvariation (Logodiversity) mittels der Entwicklung eines neuen theoretischen Rahmens unterstützt. Schwerpunkt waren die vielen Faktoren sowie Grenzen der Ausprägung der menschlichen Sprachfähigkeit.

Das Projekt "Logodiversity: On the nature of linguistic unity and diversity" (LOGODIVERSITY) widmete sich den Mängeln des Standardwerts der Sprachvariation (Prinzipien- und Parametermodell). Es stützte sich auf den evolutionären entwicklungsbiologischen Ansatz (Evo-Devo), der Veränderungen in Entwicklungsprozessen im Lauf der Evolution und außerdem untersucht, wie diese zu neuartigen Merkmalen in der Biodiversität der Vergangenheit und Gegenwart beigetragen haben. LOGODIVERSITY hat vorgeschlagen, dass ein völlig neuer Ansatz gebraucht wird, um Erkenntnisse aus verwandten Disziplinen sowie alternativen sprachlichen Traditionen zu berücksichtigen. Hier befindet man sich im Einklang mit dem stärker entwicklungsbezogenen/emergentistischen Ansatz, der nun auf das logische Problem des Spracherwerbs angewandt wird. Das Forschungsprojekt beleuchtet verschiedene Beschränkungen, welche die Architektur des klassischen Modells aufweist. Die Studie zeigt zum einen, dass der Lernpfad viel komplexer ist, als in der vorhandenen Literatur angenommen wird, und dass es tiefere Schichten der sprachlichen Variation gibt. Diese müssen erst noch umfassend untersucht werden, stehen jedoch in direktem Zusammenhang mit der zugrundeliegenden Biologie der Sprache. Die neuere Forschung im Bereich der Psycholinguistik, Neurobiologie und Genetik stellt die vermeintlich homogene Natur der Sprachfähigkeit in Frage. Zum Beispiel sind bestimmte Ergebnisse eine Kampfansage an das Konzept eines einheitlichen linguistischen Genotyps über die Spezies hinweg (bei Abwesenheit von Erkrankungen). LOGODIVERSITY erforscht diesen Bereich in einer Arbeit, die in Frontiers and Biological Theory veröffentlicht wurde. Im Zuge der weiteren Projektarbeit untersuchte man, auf welche Weise hierarchische Bayes-Lernmodelle eingesetzt werden können, um den typischen Spracherwerb bei Kindern vorherzusagen. Die Arbeit in Bezug auf das resultierende Modell wird in Language Sciences publiziert. Die im Verlauf des Vierjahresprojekts in Artikeln und Buchkapiteln vorgestellten Hauptergebnisse sind in das Buch "Elementary Syntactic Structures" eingeflossen. LOGODIVERSITY umfasste überdies Unterricht auf Masterebene in Kognitionswissenschaft und Sprache sowie die Gründung einer Forschungsgruppe, der Biolinguistics Initiative Barcelona. Weitere Aktivitäten sind die mehr als 60 Referate an internationalen Veranstaltungsorten und die Organisation von 8 Workshops zum Themenkreis der Natur der Sprachvariation. Die Projektarbeit hat neues Wissen über die Natur der menschlichen Sprachen erschaffen und den Weg zur Überbrückung verschiedener Denkschulen in der Linguistik geebnet. Es hat gleichermaßen dem sich neu formierenden Gebiet der Biolinguistik gedient, das die biologischen Grundlagen der menschlichen Sprachfähigkeit erarbeiten soll.

Schlüsselbegriffe

Sprache, Sprachvariation, Logodiversity, sprachliche Einheit, Spracherwerb

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