Antrieb für Europas Wirtschaft
Im Vergleich zu anderen Transportmethoden ist die Schifffahrt in Bezug auf Emissionen pro Tonne und Seemeile klar im Vorteil. Der Anteil an Gütern, die per Schiff transportiert werden, soll jedoch in den nächsten Jahren noch steigen. Daher ist auch ein Anstieg der Treibhausgas-Emissionen wahrscheinlich, wenn die Schiffe nicht mit weniger Widerstand, umweltfreundlicheren Motoren und Energiegewinnung aus alternativen Treibstoffen ausgerüstet werden. Insbesondere die Gestaltung der Schiffschrauben hat sich in den letzten Jahren kaum verändert, obwohl diese maßgeblichen Einfluss auf die Energieeffizienz des Schiffes haben. Dieser Thematik hat sich das Projekt "Strategic research for innovative marine propulsion concepts" (STREAMLINE) angenommen und hat drei neue, völlig andere Systeme für Schiffschrauben untersucht.Beim ersten System wird die Schiffschraube weit hinter dem Schiff montiert, wodurch sie um ein Vielfaches größer gestaltet werden kann und gleichzeitig ihre Geschwindigkeit verringert werden kann. Das zweite System bewegt große Mengen an Wasser mit relativ kleinen Veränderungen der Geschwindigkeit, wodurch die Schwanzflossen eines Wals, der sich durchs Wasser bewegt, imitiert werden. Das dritte System wiederum besteht aus einer Anordnung kleiner Schiffschrauben, bei denen das Wasser aus der einen Gruppe von Schiffschrauben die Leistung der nächsten Gruppe steigert und so weiter. Gleichzeitig wendeten die STREAMLINE-Forscher sowohl die numerische Strömungsmechanik als auch theoretische Modelle an, um die Effizienz von derzeit gebräuchlichen Schiffschrauben zu verbessern. Ferner wurden Methoden erforscht, wie die Effizienz von Wasserstrahlantrieben erhöht werden könnte. Trotz ihrer unerreichten Leistung bei hohen Geschwindigkeiten haben Wasserstrahlantriebe den großen Nachteil, bei niedrigen Geschwindigkeiten im Vergleich zu konventionellen Schiffschrauben ineffizient zu werden.Umfangreiche Tests im Labor haben gezeigt, dass der Energieverbrauch für neue Schiffschraubensysteme um 13,5 % gesenkt werden kann, während gleichzeitig die Gewinne in der Gesamteffizienz bis zu 30 % betragen können.Sobald die im Labor gewonnenen Verbesserungen vermarktet werden können, wird das STREAMLINE-Projekt einen bedeutenden Beitrag zur Reduktion von Treibstoffverbrauch und Abgasemission in gar nicht ferner Zukunft leisten.