Eine ultimative Fassade für energieeffiziente Gebäude
So entwickelt das Projekt MEEFS RETROFITTING (Multifunctional Energy Efficient Façade System for Building Retrofitting) eine Fassade, die passive und aktive Technologien, Energiemanagementsysteme sowie ein neues Kompositbaumaterial (und dessen Herstellungsverfahren) umfasst. Evaluierung und Demonstration der Fassade finden an einem echten Gebäude in Mérida, Spanien, statt. In das innovative System wird man multifunktionelle und energieeffiziente Paneele und verschiedene technologische Module integrieren. Im Gegensatz zu den meisten auf dem Markt vorhandenen Lösungen bietet das MEEFS RETROFITTING-System Flexibilität und berücksichtigt die ästhetischen Anforderungen der verschiedenartigen Gebäude. Der modulare Ansatz ermöglicht maßgeschneiderte Konfigurationen für jeden Fassadentyp, indem Probleme wie die Lage und örtliche Klimabedingungen Berücksichtigung finden. Das MEEFS RETROFITTING-Konzept sollte kostenwirksam innerhalb der Lebensdauer sein, einen geringen Wartungsaufwand aufweisen sowie außerdem leicht zu montieren und demontieren sein. Ein weiteres Ziel besteht darin, ein Endprodukt bereitzustellen, das auf eine nicht intrusive Weise angebaut werden kann. Nach nahezu drei Projektjahren hat das Konsortium die Entwurfs- und Entwicklungsarbeiten abgeschlossen und geht nun in die Demonstrationsphase über. Es wurden Prototypen von sieben technologischen MEEFS RETROFITTING-Prototypeinheiten entwickelt, gefertigt und erfolgreich geprüft. Dazu zählen: die Dämmung, eine umweltfreundliche Fassade, eine hinterlüftete Fassade, Sonnenschutz, eine moderne passive Sonnenschutz-/Energieabsorptions-Fahrzeugeinheit und ein modernes passives Solarkollektor-/Lüftungsmodul. Die Nutzung passiver oder aktiver Technologien in den Modulen gestattet die Senkung des Primärenergieverbrauchs, indem entweder der Energiebedarf eines Gebäudes verringert oder Energie mit Hilfe erneuerbarer Energiequellen zugeführt wird. Im Einklang mit diesen Aktivitäten ist die Entwicklungsphase der standardisierten Paneele wie auch ihrer Struktur ebenfalls abgeschlossen worden. Die Entwicklung des Strukturgitters erforderte einen neuen Ansatz, mit dem Schwerpunkt auf Kompositmaterialien, welche die schwere Last der hinzugefügten Module tragen konnten. Das Material musste mechanisch widerstandsfähig, langlebig, nicht zu empfindlich gegenüber Korrosion und den äußeren Elementen sein und gleichzeitig gute Wärmedämmeigenschaften aufweisen. Vor diesem Hintergrund entwickelte das Team ein neues thermoplastisches Komposit, einen faserverstärkten Kunststoff (Fibre Reinforced Polymer, FRP), der sowohl strapazierfähig als auch ein schlechter Wärmeleiter ist. Der faserverstärkte Kunststoff kann überdies auf einfache Weise recycelt werden und verursacht schätzungsweise bis zu 2,5-mal weniger Umweltbelastung als traditionellere Materialien wie etwa Aluminium. Nach der Fertigung durchliefen die Fassadenelemente eine Reihe umfassender Tests, um ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Feuer, Wasser, Wind, Aufprall und Schall zu prüfen. Das Fassadensystem bestand die detaillierten technischen Bewertungen mit Bravour. So ist die Fassadentechnologie nun für eine komplette Umsetzung in Mérida, einer Stadt in Südspanien, bereit. Die Aktivitäten zur Demonstration sollen plangemäß im ersten Quartal 2016 beginnen. "Sobald das Fassadensystem installiert ist, wird man die Gebäudeleistung überwachen und mit dem Zustand vor dem Anbau des Systems vergleichen", erklärte Projektkoordinatorin Magdalena Rozanska. "Das im Rahmen des MEEFS RETROFITTING-Projekte entwickelte intelligente System wird die technologischen Einheiten der Fassade steuern und überwachen, um den Energieverbrauch sowie weitere Faktoren wie die Ausrichtung der Photovoltaikanlagen zur Sonne und die Wasserzufuhr zu den organischen grünen Komponenten überprüfen. Diese Daten wird man regelmäßig nachprüfen, so dass die ersten Resultate Ende 2016 zur Verfügung stehen werden."
Schlüsselbegriffe
MEEFS RETROFITTING, Umbau, Nachrüsten, Umrüsten, Energieeffizienz, Fassade, Sonnenschutz, Spanien, FRP, faserverstärkte Kunststoffe, Gebäude