Die Kraft von Training und Spielifizierung: Wie das Verhalten in der Energienutzung beeinflusst werden kann
Laut der Europäischen Kommission sind Gebäude für etwa 40 % des Energieverbrauchs und 36 % der CO2-Emissionen in der EU verantwortlich. Es herrscht auch größtenteils Konsens darüber, dass eine Änderung des Verbraucherverhaltens zur Reduzierung der Energienutzung erforderlich ist. Doch alte Angewohnheiten halten sich hartnäckig – vor allem wenn es darum geht, Opfer für die Umwelt zu bringen. Das EU-finanzierte Projekt eTEACHER (end-users Tools to Empower and raise Awareness of Behavioural CHange towards EneRgy efficiency) geht diese Herausforderung durch die Entwicklung eines IKT-Instruments an, das darauf abzielt, Endverbraucher zur Änderung Ihres Energieverbrauchsverhaltens zu motivieren. eTEACHER umfasst Trainings- und Sensibilisierungsaktivitäten sowie Feedback-Maßnahmen und Anreize, um dauerhafte Änderungen im Stromverbrauchsverhalten herbeizuführen. Dank der maßgeschneiderten Methodik des Projekts, die auf Energieeinsparungsmaßnahmen basiert, können Verbraucher fundiertere Entscheidungen treffen und gleichzeitig Energiekosten sparen. Auf der Projektwebsite heißt es: „Die maßgeschneiderten Empfehlungen und Verhaltensänderungsmethoden von eTEACHER, die durch IKT-Lösungen umgesetzt werden, senken CO2-Emissionen und sparen bis zu 10 % des Energieverbrauchs ein.“ Das Projekt nutzt zudem Spielifizierung, um Menschen durch Methoden wie z. B. Mitteilungen, ein Bonussystem, Energiekompetenz und Sichtbarkeit anzusprechen, damit diese sich an Energieeinsparungen beteiligen können. Angesichts der Entwicklung von sozialen Medien, Smartphones, interaktiven Internettechnologien und dem Internet der Dinge nutzen Versorgungsunternehmen bereits die Kraft der Spielifizierung. Sie sind davon überzeugt, dass der Spielifizierungsansatz Verbrauchern dabei hilft, zu verstehen, welche Auswirkungen ihr Handeln auf die Umwelt hat, und ein aktiveres und verantwortungsbewussteres Verhalten zu bewirken. Pilotstudien Das Projekt eTEACHER, das nunmehr in seinem zweiten Jahr ist, ist auf den Bau von Pilotgebäuden in Spanien, Rumänien und dem Vereinigten Königreich ausgerichtet. Darunter sind Schulen, Gesundheitszentren, Wohngebäude und Büros. Die Projektpartner führten sozialwissenschaftliche Studien durch, um das Energieverbrauchsverhalten verschiedener Verbrauchertypen an diesen Orten zu verstehen. Es wurden auch verschiedene Besuche von Demonstrationsstandorten, Umfragen und Workshops organisiert, um die wichtigsten Aspekte für Verhaltensänderungen zu ermitteln. Dies führte zur Entwicklung von Förderinstrumenten. Eine Was-Wäre-Wenn-Analyse, eines dieser Instrumente, beinhaltet die Ermittlung von Energieeinsparungsmaßnahmen auf der Grundlage von Verhaltensänderung, Datenverarbeitung zur Analyse der Energiesystemleistung und eine Bewertung der Umweltqualität von Innenräumen. Die Lösungen beinhalten Energieeffizienz- und Komfortberatungs-Apps für Endverbrauchergeräte wie z. B. Mobiltelefone, Smart-TV, Smartwatches und Dashboards. Die wichtigsten Sachverhalte, denen das Projekt gewidmet ist, sind der Einsatz von Beleuchtung und Haushaltsgeräten, Wärmekomfort und das Engagement über die IKT-Instrumente. Die Partner sind davon überzeugt, dass das Engagement der Verbraucher für den Erfolg der finalen IKT-Lösung von entscheidender Bedeutung sein wird, sodass eTEACHER über die ganze Entwicklungsphase der App zu Endverbraucher-Feedback ermutigt. In einer Pressemitteilung auf der Projektwebsite wird Sam Preston vom Nottingham Council House mit den Worten zitiert: „Diese Bürgerinnen und Bürger werden kontinuierlich Teil des Prozesses sein, wir werden das Produkt fortwährend so verfeinern, dass es zu deren Anforderungen passt und deren Bedürfnisse und Erwartungen befriedigt.“ Der Nottingham Council House ist eines der Bürogebäude, die an dem Projekt beteiligt sind. Weitere Informationen: eTEACHER-Projektwebsite
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