Globale Herausforderungen durch die Kraft der Zusammenarbeit angehen
Der Bedarf für koordiniertes weltweites Handeln zur Bewältigung der drängendsten Umweltprobleme findet breite Zustimmung. Forschungsinfrastrukturen sind von zentraler Bedeutung für die Bereitstellung von Diensten und Daten, die darauf abzielen, Lösungen zu diesen gemeinsamen Herausforderungen anzubieten. Über das EU-finanzierte Projekt ENVRI PLUS (Environmental Research Infrastructures Providing Shared Solutions for Science and Society) werden Forschungsinfrastrukturen, Netze und fachkompetente Partner aus den Bereichen Umweltforschung und Erdsystemforschungsinfrastrukturen zusammengeführt. ENVRI PLUS koordiniert seine Aktivitäten über einen strategischen Plan, der auf multidisziplinäre Forschung ausgerichtet ist. Laut der Projektwebsite hat ENVRI PLUS drei zentrale Vorhaben: „1) Unterstützung sich gegenseitig bereichernder Forschungsinfrastrukturen, 2) Umsetzung innovativer Konzepte und Produkte über mehrere Infrastrukturen hinweg und 3) Förderung von Forschung und Innovation auf dem Gebiet der Umwelt für eine steigende Anzahl von Anwendern außerhalb der Forschungsinfrastrukturen.“ Die Projektwebsite definiert Forschungsinfrastrukturen als „Einrichtungen, Ressourcen und damit verbundene Dienste, die von der Wissenschaftsgemeinde zur Durchführung von Spitzenforschung in den jeweiligen Gebieten genutzt wird, welche von den Sozialwissenschaften bis zur Astronomie und von der Genomik bis zu den Umweltwissenschaften reichen.“ Im Rahmen des Projekts ENVRI PLUS werden Richtlinien entwickelt, um die Verwendung von Daten in Verbindung mit allen Bereichen der Erdsystemwissenschaft zu verbessern, darunter Meer, Biosphäre und feste Erde. Zu den Anwendungsszenarien zählen Forschungsinfrastrukturen auf allen Ebenen, die vom Management bis zu Endanwendern reichen. Im Zuge einer Initiative zur Verbesserung des Bewusstseins für Umweltherausforderungen wurde über das Projekt ein wissenschaftliches Spiel für Schüler weiterführender Schulen in Europa veranstaltet. Während der 7. ENVRI-Woche in der lettischen Hauptstadt Riga präsentierten vier weiterführende Schulen, welche Preise in dem über ENVRI PLUS koordinierten Wettbewerb gewonnen hatten, die wissenschaftlichen Experimente, die sie in ihrer Schule durchgeführt hatten. Schulprojekte In einem Projektdokument ist deren Arbeit zusammengefasst. Im Zuge des Projekts „Calculating the Ecological Footprint“ beteiligten sich Schüler vom 2. Lyceum auf der griechischen Insel Korfu an einem nationalen Schulnetz zum Thema Umwelt und es wurden verschiedene Seminare zum Thema erneuerbare Energiequellen besucht. In dem gleichen Dokument heißt es, die Schüler hätten eine Anwendung genutzt, die für diesen Parameter relevant ist. Es wurde die Anzahl „globaler Hektar“ gemessen, die erforderlich ist, damit jeder Einzelne „seine Lebensweise unterhalten kann und wie viele ,Erden‘ es bräuchte, wenn alle Menschen auf der Erde auf diese Weise lebten!“ Die Schüler besuchten zudem eine Photovoltaikanlage vor Ort. Das Projekt „Biodiversity in the Market“, das in Italien stattfand, erforschte unter Verwendung qualitativer und quantitativer Parameter wie Geschmack, Fruchtfleisch, Farbe, Gewicht und Preis die Unterschiede zwischen mehreren Apfelsorten. Ein Projekt, das in den Niederlanden durchgeführt wurde, beleuchtete die Auswirkungen des Bodens auf den Wachstumsprozess von Pilzen auf Blaubeeren. Ein weiteres Projekt, das in Italien durchgeführt wurde, war der Analyse des Anteils der Meeresverschmutzung an einem Strand gewidmet, wobei Kunststoffabfall im Fokus stand. Dazu wurde die „Einschätzung der Meeresverschmutzung durch Kunststoff gemessen, indem über die Unterschiede zwischen Schülern aus einem kleinen Küstendorf (Le Grazie) und aus der Stadt La Spezia, die an der Hafenwirtschaft beteiligt ist, berichtet wurde.“ Laut CORDIS beteiligt sich das laufende Projekt ENVRI PLUS an mehreren „wichtigen internationalen datenorientierten Initiativen wie der Research Data Alliance, CODATA und GEOSS, welche sich auf die Entwicklung globaler quelloffener Systeme auswirken.“ Weitere Informationen: Projektwebsite ENVRI PLUS
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