Investitionen in die Zukunft Europas: Lücken in der primären Gesundheitsversorgung von Kindern bestimmen
Weltweit sterben laut der Weltgesundheitsorganisation jedes Jahr mehr als 6,3. Mio. Kinder unter fünf Jahren, während 200 Mio. nicht ihr volles Entwicklungspotenzial erreichen. Im gleichen Maße wie die These, dass der Gesundheitszustand in den frühen Jahren eines Menschen maßgeblich für dessen lebenslanges Wohlbefinden ist, zunehmend Anerkennung fand, gewannen politische Maßnahmen und Programme an Bedeutung, die auf die Verbesserung der Gesundheit von Kindern abzielen. Die bestehenden Modelle der primären Gesundheitsversorgung von Kindern gehen normalerweise auf Hausärzte oder Kinderärzte zurück. Es gibt allerdings keine Übereinstimmung darüber, wie solche Dienstleistungen, die in ganz Europa völlig unterschiedlich aussehen, am besten erbracht werden sollen. Das EU-finanzierte Projekt MOCHA (Models of Child Health Appraised) ist dabei, sich dieser Herausforderung anzunehmen, indem es verschiedene Aspekte der primären Versorgung von Kindern in 30 Ländern der EU und des Europäischen Wirtschaftsraums analysiert. Dabei deckt es verschiedene Disziplinen ab, einschließlich Medizin, Pflege, Wirtschaftswissenschaft, Informatik, Soziologie und Politikmanagement. Die am Projekt beteiligten Forscher überprüften die aktuellen Standards und veröffentlichten ihre Vorschläge in einem Artikel in der Fachzeitschrift „The Lancet Child & Adolescent Health“. Sie stellten eine Reihe wesentlicher Grundsätze und Anforderungen für eine optimale Versorgung auf, indem sie „eine Analyse der Daten aus verschiedenen Bereichen verwendeten, darunter die Integration der Kindespflege in die Schnittstelle zwischen Akut- und Gemeinschaftsversorgung, die Schnittstelle zwischen Überweisung und Entlassung, die Schnittstelle der Sozialfürsorge, die Bereitschaft von Pflegepersonal für die Praxis und die Erfahrungen des Kindes und der Familie.“ Im selben Artikel erklärten die Forscher: „Die drei wichtigsten Grundsätze eines aud das Kind ausgerichteten Ansatzes sind der Zugang zur Pflege, die gemeinsame Entwicklung der Pflege sowie eine wirksame integrierte Umsetzung.“ Sie fügten hinzu: „Insgesamt bieten die Grundsätze und Standards die Möglichkeit, bestehende Dienstleistungen für Kinder, die mit komplexen Pflegebedürfnissen leben, vergleichend zu bewerten, die Strategie bezüglich der Dienstleistungserbringung für diese Kinder zu beeinflussen und eine Reihe Indikatoren bereitzustellen, mit der zukünftige Entwicklungen der Dienstleistungen in diesem Bereich bewertet werden können.“ Bestmögliche Verfahren Das MOCHA-Projekt wurde ins Leben gerufen, um wichtige Informationen über eine Auswahl verschiedener Themen der primären Gesundheitsversorgung von Kindern in ganz Europa zu sammeln und zu analysieren. Dabei wurde die Erbringungen von Pflegeleistungen über organisatorische Grenzen, wie primäre und sekundäre Versorgung, Sozialfürsorge und Bildung abgedeckt. MOCHA bewertete auch die aufwendige Pflege sowie Gesundheitsdienstleistungen in der Schule und für Jugendliche. Darüber hinaus untersuchte MOCHA Fragen des gerechten Zugangs und der gerechten Erbringung für alle Kinder sowie die Verwendung elektronischer Patientendatensysteme in der Gesundheitsversorgung für Kinder. Das Projekt entwickelte auch Maßnahmen zur Verbesserung der Qualität, Ergebnisse, Kosten und Arbeitskräfte. Das MOCHA-Projekt richtet seinen Fokus auf Prävention und Wohlbefinden. Auf CORDIS wird erklärt: „Es ist notwendig, sich auf präventive Pflege und auf die Förderung guter Gesundheit in einer Bevölkerung zu konzentrieren, der es weitgehend gut geht und die sich gute Gewohnheiten aneignen kann, die zu einem gesunden Erwachsenenleben und guter Gesundheit im Alter führen können, besonders zu einem Zeitpunkt, an dem mehrere neue Mitgliedstaaten ihre Gesundheitssysteme überarbeiten und weiterentwickeln.“ In der nun anbrechenden letzten Phase des Projektes werden die Partner faktengestützte Empfehlungen für optimale Modelle der Gesundheitsversorgung für Kinder geben und Vorschläge machen, wie Länder diese umsetzen können. Weitere Informationen: MOCHA-Projektwebsite
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