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Inhalt archiviert am 2023-03-24

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Innovative Matratze soll plötzlichen Kindstod verhindern

EU-Forscher haben ein intelligentes Beobachtungssystem zur Vermeidung unerwarteter Todesfälle bei ansonsten gesunden Säuglingen entwickelt, das sie nun patentieren lassen.

Im EU-finanzierten Projekt BABYCARESLEEP wurde ein neues, nicht-invasives intelligentes Beobachtungssystem entwickelt, das gefährliche Situationen in einem frühen Stadium erkennt und zur Vermeidung des plötzlichen Kindstodes (SIDS) beitragen wird. Die Patentierung des Prototypsystems wird derzeit durch den Projektpartner Elastic Confort vorbereitet. Kontinuierliche Säuglingsbeobachtung Für die eigens entwickelte Matratze wurden biosensorische Textilien und Sensormatrizen in das Kinderbett eingebaut. Damit können die wichtigsten biologischen Parameter des Säuglings wie die Atemfrequenz, Körpertemperatur, pH-Werte und der Blutdruck festgestellt und ständig überwacht werden. Die Sensoren schlagen an, wenn der Säugling die Atmung unterbricht und wenn die CO2-Werte in seinem Organismus ansteigen, während die Sauerstoffsättigung zur gleichen Zeit sinkt. In diesem Fall vibriert die speziell entwickelte Matratze sanft, wodurch das Gehirn des Säuglings stimuliert wird und er in der Folge wieder zu atmen beginnt. So wird Sauerstoffmangel vorgebeugt, und der Säugling wird durch das sanfte Verfahren nicht einmal geweckt. Um eine mögliche Gefährdung des Säuglings genau zu erkennen, wurde das System mit einem Risikobewertungs- und Aktivierungsalgorithmus versehen, der die Regeln und Schwellenwerte, an denen sich das System bei der Messung der biologischen Parameter des Säuglings orientiert, festlegt. Außerdem bestimmt der Algorithmus den Umfang der zu ergreifenden Korrekturmaßnahmen, z. B. die Vibrationsintensität der Matratze. Sofern ein Säugling nicht auf die durch eine vorangegangene Ermittlung einer möglichen Notfallsituation ausgelöste Stimulation reagiert, alarmiert das BABYCARESLEEP-System die Eltern mit Alarmen und Online-Alarmen sowohl auf dem Smartphone als auch auf dem Computer. SIDS ist die häufigste Todesursache in der postneonatalen Phase, die den Zeitraum zwischen dem zweiten und sechsten Lebensmonat umfasst. Allein in Europa sterben jährlich immer noch 2.400 Neugeborene an SIDS. Das Syndrom tritt am häufigsten unter Frühgeborenen auf, von denen in Europa jährlich etwa 385.000 auf die Welt kommen. Der plötzliche Kindstod bezeichnet das unerwartete Versterben eines Säuglings, bei dem keinerlei Asphyxie, Verletzungen oder organische Erkrankungen nachweisbar sind. Nächste Schritte des Projekts Da das Patentierungsverfahren inzwischen angelaufen ist, erhoffen sich die Projektmitglieder, dass die vollständige Vermarktung innerhalb der nächsten vier Jahre erreicht wird und sich kumulative Gewinne über mehr als 10 Millionen Euro für die am Projekt beteiligten KMU ergeben. Die Projektpartner schätzen, dass das BABYCARESLEEP-System innerhalb der ersten vier Jahre nach der Vermarktung etwa 31.000 Familien erreichen und zu einer Verbesserung der Lebensqualität von über fünf Millionen europäischer Säuglinge und deren Familien beitragen wird. Weitere Informationen finden Sie auf: BABYCARESLEEP-Projektwebsite

Länder

Spanien

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