Neuartige Biomarker-Assays geben Parkinson-Patienten neue Hoffnung
Diese Innovation, die im Rahmen des EU-finanzierten Projekts BIOMARKERS FOR PD entwickelt wurde, könnte das erste auf biochemischen Biomarkern basierte Assay werden, bei dem die zugrunde liegende Pathophysiologie der Krankheit widergespiegelt wird. Ein wichtiger Bestandteil des Projekts war die Beurteilung der Geschäftsmöglichkeiten und des zukünftigen Entwicklungsweges solcher für die Parkinson-Krankheit entwickelten Biomarker. Ein Schwerpunkt im europäischen Gesundheitswesen Die Parkinson-Krankheit ist eine der häufigsten neurodegenerativen Erkrankungen. Gegenwärtig leiden weltweit über 4,6 Millionen Menschen ab 50 Jahren an der Krankheit, und die WHO schätzt, dass sich diese Zahl bis zum Jahr 2030 mehr als verdoppeln wird. Die Erkrankung fordert auch einen hohen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Preis. Sie wirkt sich bedeutend auf die Lebensqualität aus – nicht nur auf die der Patienten, sondern auch auf die ihrer Familien, Freunde und Pfleger. In finanzieller Hinsicht wird geschätzt, dass die Behandlung der Parkinson-Krankheit die europäischen Gesundheitssysteme jährlich bis zu 14 Mrd. Euro kostet. Daher ist die Verbesserung der Behandlungsverfahren für diese Krankheit für die europäischen Gesundheitssysteme ein zentrales Anliegen. Zugleich stellt dies auch eine wesentliche Marktmöglichkeit für europäische KMU und Hightech-Unternehmen im Gesundheitssektor dar. Derzeit sind nur symptomatische Therapien verfügbar, und die Krankheit ist häufig nur schwer zu diagnostizieren. Fehldiagnosen, besonders zu Beginn der Krankheit, sind nicht selten. Hohe Empfindlichkeit und Spezifizität können nur in spezialisierten Einrichtungen und nach mehreren Jahren Verlaufskontrolle erreicht werden. Die Entwicklung eines wirksamen Parkinson-Biomarkers Daher besteht ein enormer, nicht ausgeschöpfter Markt und ein wesentlicher Bedarf für Behandlungen, die den Fortlauf der Krankheit verhindern oder verlangsamen. Ein vielversprechender Bereich ist die erfolgreiche Stellung früher Diagnosen, wodurch die Behandlungsergebnisse verbessert werden können. Dies war das Ziel des Projekts BIOMARKERS FOR PD. Durch Entwicklung eines effektiven Parkinson-Biomarker-Assays könnten Ärzte den Ausbruch einer Krankheit früher als bisher erkennen und so schneller mit wirksamen Behandlungen beginnen. Biomarker werden in der klinischen Praxis zur Beschreibung normaler und pathologischer Zustände verwendet. Sie können auch eine prognostische oder prädiktive Aussagekraft haben, deshalb finden sie in der Medizin zunehmend Anwendung. Für die Entwicklung neuer Diagnoseverfahren müssen diese Biomarker klinisch validiert werden, und genau hierzu wollten die Forscher von BIOMARKERS FOR PD einen Beitrag leisten. Außerdem wurde die klinische Validierung existierender, potentieller Biomarker angestrebt. Das Projektteam forscht nach Belegen mit hoher analytischer Aussagekraft; geeigneter Empfindlichkeit und Genauigkeit; sowie klinischer Validität und Nützlichkeit. Die Forschungsergebnisse werden letztendlich die Aufnahme der verbesserten Diagnoseverfahren in Kliniken und auf dem Markt erleichtern und das Wachstumspotential der kleinen und mittleren Hightech-Unternehmen, die im Gesundheitssektor tätig sind, erhöhen. „Wir sind der EU für ihre Unterstützung sehr dankbar“, so Dr. Gunilla Osswald, Geschäftsführerin des Projektkoordinators BioArctic Neuroscience AB. „Die Entwicklung eines empfindlichen und spezifischen Biomarkers, der zugleich den Behandlungseffekt widerspiegelt, würde einen beträchtlichen Fortschritt hin zu einer neuen krankheitsverändernden Therapeutik darstellen.“ Das Projekt BIOMARKERS FOR PD soll im März 2016 abgeschlossen werden. Weitere Informationen finden Sie auf: Website des Projektkoordinators
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