MONT-BLANC testet Software an ARM-basierten Hochleistungsservern
Etwa einen Monat, nachdem der Prototyp von MONT-BLANC am Barcelona Supercomputing Center (BSC) installiert wurde, kam es zum großen Erfolg. Unterstützt wurde das BSC von E4 Computer Engineering, das dem Projekt bereits bei der Entwicklung eines ARM+GPU-Clusters geholfen hatte. „Wir verfolgen die Aktivitäten von E4 bei der Entwicklung von ARM-basierten Plattformen bereits seit den ersten Tagen“, erklärt Filippo Mantovani, technischer Koordinator des Projekts MONT-BLANC und Leitender Wissenschaftler am BSC. „Wir wollten zeigen, dass unser HPC-System auch auf Standard-Produktionsmaschinen läuft und nicht nur auf den MONT-BLANC-Prototypen – und wir haben es geschafft.“ Das Team werde laut Mantovani immer noch eine wesentliche Menge an Informationen aus den selbst entwickelten Server-Prototypen gewinnen. Aber wenn MONT-BLANC sein Hauptziel, neue HPC-Standards auf Basis von energieeffizienten, bereits in Mobilgeräten verwendeten Lösungen zu setzen, erreichen will, muss die Leistung auch auf kommerziell verfügbaren ARM-64-Bit-Plattformen getestet werden. Diese Plattformen sind sowohl für den Server- als auch für den Mobilbereich erhältlich – die neuesten Smartphones sind mit einem ARMv8-64-Bit-Prozessor ausgestattet, und es besteht kein Zweifel, dass diese bald den Markt dominieren werden. MONT-BLANC baut auf neuesten Beobachtungen auf, dass aktuelle Herausforderungen im High Performance Computing (HPC) im Zusammenhang mit dem Energieverbrauch nach dem Vorbild energieeffizienter ARM-Prozessoren aus unseren Mobilgeräten gelöst werden können. Auch wenn ARM-Prozessoren ursprünglich nicht für HPC konstruiert wurden, glauben Mantovani und seine Mitstreiter, dass die Technologie durch einen einheitlichen Software-Support für alle verfügbaren ARM-Plattformen vom Markt besser akzeptiert werden würde. Dies zu realisieren ist eines der Hauptziele von MONT-BLANC. E4 zufolge sind die ThunderX ARMv8 SoC geeignete Kandidaten für einen möglichen Erfolg im Serverbereich. Dessen 48 benutzerdefinierte Kerne eignen sich auf einzigartige Weise für anspruchsvolle Operationen, wie sie etwa die Datenverarbeitung für den LHC-Teilchenbeschleuniger am CERN erfordert. Zusammen mit den Software-Stacks von MONT-BLANC liefern sie beiden Firmen wertvolle Informationen über Speicherbandbreite, Fließkommaleistung und Energieeffizienz. Die Benchmarks mit dieser neuen Architektur ergaben „höchst zufriedenstellende Ergebnisse und eine perfekte Stabilität“. Das ursprünglich für 2011 bis 2015 geplante Projekt MONT-BLANC erhielt parallel für das Projekt MONT-BLANC 2 eine dreijährige Verlängerung, um sein Software-Stack weiterzuentwickeln, seine Exascale-Architektur zu definieren, die Entwicklung von ARM-basierten Systemen zu verfolgen und sowohl die Arbeiten mit dem MONT-BLANC-Prototypen als auch die Anwendungsentwickler zu unterstützen. Ein drittes Projekt, MONT-BLANC 3, wurden unter Horizont 2020 bereits zur Förderung ausgewählt. Weitere Informationen sind abrufbar unter: MONT-BLANC http://www.montblanc-project.eu/
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Spanien