Gefahren durch Sprengstoffe mit neuester Bildgebungstechnik aufspüren
Durch die EU geförderte Forscher entwickeln derzeit Technologien, mit denen die Entdeckung von Explosiv- und Gefahrenstoffen möglich ist. Hauptziel ist die Schaffung neuer Werkzeuge, mit denen Strafverfolgungsbehörden Zivilisten schützen und gewährleisten können, dass gefährliche Arbeitsplätze wie etwa Bohrinseln und Chemiewerke so sicher wie möglich sind und das Sicherheitspersonal nur minimalen Risiken ausgesetzt ist. Das mit 3,35 Mio. EUR finanzierte Projekt CHEQUERS, das im März 2015 auf den Weg gebracht wurde, führt Laserexperten und Strafverfolgungsbehörden zusammen. Das Potenzial für neue Industrieanwendungen fortschrittlicher Detektionstechnologie ist riesig, da die Sicherheitsmaßnahmen in Europa kontinuierlich verschärft werden. Die Fähigkeit, Sprengstoffe und chemische Kampfstoffe schnell und genau aus der Distanz aufzuspüren, wäre für den Sicherheitssektor von enormem Interesse. Weiterhin könnte die Prävention von möglicherweise katastrophalen Leckagen in der Öl- und Gasindustrie in Zukunft nicht nur Leben retten, sondern der Energieindustrie auch gewaltige Geldstrafen und Sanierungskosten nach einem Unfall ersparen. Im Januar 2015 schätzte ein US-Bundesrichter, dass das 2010 infolge einer Explosion auf einer Bohrinsel in den Golf von Mexiko ausgelaufene Öl den Ölgiganten BP letztendlich mehr als 13 Mio. USD (11,7 Mrd. EUR) kosten könnte. Meist ist Prävention die beste Therapie. CHEQUERS arbeitet derzeit an der Entwicklung von sogenannten Fernerkennungswerkzeugen, mit denen Sicherheitspersonal etwa Sprengstoffe in Fahrzeugen oder Paketen aus Entfernungen bis zu einigen hundert Meter ausmachen könnten. Die Projektpartner arbeiten an der Entwicklung von Endprodukten, zu denen Handgeräte und auf Stativen befestigte Geräte gehören, die auf aktiver hyperspektraler Bildgebung und Erkennung beruhen. Die hyperspektrale Bildgebung sammelt und verarbeitet Informationen quer durch das elektromagnetische Spektrum, um Objekte zu finden und Stoffe zu erkennen, die mit dem bloßen Augen nicht sichtbar sind, da manche Objekte einzigartige Fingerabdrücke im elektromagnetischen Spektrum hinterlassen. Diese Instrumente werden eine schnelle Erkennung von explosiven, toxischen und auf andere Weise gefährlichen Stoffen ermöglichen, die mit Terroranschlägen oder Industrieunfällen zusammenhängen. Im Laufe des Projekts werden diese Werkzeuge verfeinert und von den Zivilschutzpartnern des Projekts bewertet. Diese werden die Werkzeuge auch in etlichen möglichen Endnutzungsszenarien einsetzen. Damit wird eine genauere Beurteilung der Leistungsfähigkeit und Einsatzfähigkeit der Technologie möglich und es kann sichergestellt werden, dass die Endprodukte so kosteneffizient und benutzerfreundlich wie möglich sind. Die Zusammenarbeit mit CHEQUERS unterstreicht eine der Hauptstärken EU-finanzierter Forschungsprojekte, die einem vielfältigen Spektrum von Disziplinen und Sektoren ermöglichen, an Projekten zusammenzuarbeiten, die ihnen gegenseitig nützen. In diesem Projekt werden potenzielle Endnutzer aus ganz Europa eng mit Forschungspartnern zusammenarbeiten, um die Entwicklung praktischer Vorrichtungen zu unterstützen. CHEQUERS wird über den Aufruf zur Vorschlagseinreichung für „Informations- und Kommunikationstechnologien“ von Horizont 2020 gefördert. Ziel dieses Aufrufs ist es, die Wettbewerbsfähigkeit und Führungsposition Europas in bestimmten Marktsektoren zu erhalten sowie neue und aufstrebende Marktgelegenheiten zu erkunden. Das Projekt endet im September 2018.
Länder
Vereinigtes Königreich