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Inhalt archiviert am 2023-03-23

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Erprobung einer schnellen, kostengünstigen Krankheitsbehandlung in Ostafrika

Im Rahmen des von der EU finanzierten AFRICOLEISH-Projekts ist eine Versuchsreihe mit neuen Behandlungsmethoden gestartet worden, die das Leben von HIV-positiven Patienten retten sollen, die unter viszeraler Leishmaniose leiden.

Forschungsorganisationen in Ostafrika und Europa arbeiten zusammen, um Doppelinfektionen mit HIV und viszeraler Leishmaniose (VL) zu bekämpfen. Diese beiden Krankheiten in Kombination können ohne Behandlung besonders tödlich sein. Etwa 500 000 VL-Fälle treten jedes Jahr auf. Ostafrika ist hierbei eine der zentralen endemischen Regionen. Die Leishmaniose wird durch den Biss bestimmter Sandmücken übertragen. Das von der EU finanzierte AFRICOLEISH-Projekt, das im Jahr 2013 mithilfe von EU-Finanzhilfen in Höhe von 3 Millionen EUR ins Leben gerufen wurde, zielt darauf ab, neue Behandlungsmethoden für Patienten, die unter beiden Krankheiten leiden, zu entwickeln und zu demonstrieren. Koinfektionen sind ein zunehmendes Problem in Ostafrika. Wenn beide Krankheiten gemeinsam auftreten, wird eine Behandlung weitaus schwieriger. Derzeit wird im Rahmen des AFRICOLEISH-Projekts über die erste in Afrika durchgeführte, klinische, randomisierte Versuchsreihe die Wirksamkeit und Sicherheit zweier möglicher Behandlungsmethoden überprüft. Die Studien werden in Gondar und Abdurafi in Äthiopien durchgeführt. Insgesamt 132 Patienten nehmen an der Versuchsreihe teil. Das Projektteam hofft, dass Feldtests unter Verwendung spezieller Medikamentenkombinationen hilfreiche Hinweise für Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Behandlung von gleichzeitig mit VL und HIV infizierten Patienten liefern können. Im Anschluss an diese Versuche wird im Zuge des AFRICOLEISH-Projekts ein Behandlungskonzept entwickelt und umgesetzt, um auf die speziellen Bedürfnisse von HIV-positiv getesteten VL-Patienten in Ostafrika einzugehen. Dieses Konzept umfasst die sichere und effektive Bereitstellung zweier Medikamente, um die Behandlungszeit auf 28 Tage zu verkürzen, Methoden, die verhindern, dass HIV-Patienten an VL erkranken, und die sichere und wirksame Behandlung von VL bei gleichzeitig mit HIV infizierten Patienten. Die Hoffnung besteht darin, dass koinfizierte Patienten durch die Kombination einer besseren Erstbehandlung mit dem Vermeiden von Rückfällen eine weitaus bessere Überlebenschance haben und die Krankheit eingedämmt werden kann. Effektive Behandlungsmethoden sind in der Tat von entscheidender Bedeutung, um Leben zu retten und um sicherzustellen, dass die VL-Krankheit sich nicht ausbreitet. Das Sterberisiko bei dieser Krankheit liegt bei koinfizierten HIV-Patienten neunmal höher. Die VL-Krankheit beschleunigt außerdem das Fortschreiten der HIV-Infektion. VL-Rückfälle bei Patienten mit HIV sind sehr gängig. Bestehende VL-Therapien sind zudem äußerst kostspielig und schwierig zu verabreichen. Die Ergebnisse der klinischen Versuche und unterstützender Studien werden veröffentlicht, um die Einführung neuer Behandlungsmethoden in Ostafrika anzuregen und nationale Programme zur Übernahme der Behandlungsmethoden zu unterstützen. Das wird eine erhebliche Verbesserung der Patientenbehandlung in der Region ermöglichen, da sichere, wirksame und schnelle Behandlungsmöglichkeiten gegeben sind und die Kosten für die Gesundheitsversorger sinken. Das AFRICOLEISH-Projekt ist für die ganze Welt von Bedeutung, auch wenn Ostafrika besonders stark von der Koinfektion betroffen ist. VL-HIV-Fälle wurden in weltweit 35 Ländern festgestellt, von Südeuropa über den indischen Subkontinent bis nach Lateinamerika. Das Projekt, das im Jahr 2015 abgeschlossen sein soll, hat die wichtigsten Fachleute des Gebiets zusammengeführt. Die mitarbeitenden Einrichtungen sind die Drugs for Neglected Diseases initiative (DNDi), das Institut für Tropenmedizin in Antwerpen (ITM-Antwerp), die London School of Hygiene and Tropical Medicine (LSHTM), Ärzte ohne Grenzen (Médecins Sans Frontieres, MSF, Niederlande), das Institut für endemische Krankheiten der Universität Khartum (IEND), Sudan, und die Universität Gondar (UoG), Äthiopien. Weitere Informationen sind abrufbar unter: http://www.africoleish.org/

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