Unternehmen als Schlüssel zum nachhaltigen Wassermanagement
Auch wenn die Geschichte Maltas durch das Meer geprägt ist, wird die Zukunft dieser Mittelmeerinsel höchstwahrscheinlich von der Nachhaltigkeit ihrer Frischwasserversorgung bestimmt werden. Das Land zählt zu den trockensten der Welt und das wenige vorhandene Frischwasser ist in unterirdischen Grundwasserleitern gespeichert, die nur durch Regenwasser aufgefüllt werden. Aus diesem Grund hatte das von der EU finanzierte Projekt ‘LIFE+ Investing in Water’ eine derart zentrale Bedeutung. An der vom Malta Business Bureau (MBB) geleiteten Initiative waren mehr als 130 Unternehmen beteiligt, um bestmögliche Verfahren für Wassereinsparungen umzusetzen. Das Projekt erreichte vor Kurzem im Rahmen der Verleihung der diesjährigen Europäischen Unternehmensförderpreise in der Kategorie ‘Förderung der Entwicklung von grünen Märkten und Ressourceneffizienz’ den zweiten Platz. Bei diesem Projekt ging es vor allem darum, die langfristige Nachhaltigkeit Maltas sicherzustellen. Fakt ist, dass die natürlichen Ressourcen der Insel schlichtweg nicht ausreichen, um die Nachfrage zu decken. Der maltesische Wasserverbrauch liegt gemäßigten Schätzungen zufolge bei etwa 65 Millionen Kubikmeter pro Jahr, während nur 23 Millionen Kubikmeter Wasser unterirdisch verfügbar sind. In Anbetracht dieser Situation hat die Schaffung eines effektiven und effizienten Wassersystems oberste Priorität. Das Projekt wurde im Frühjahr 2012 gestartet, indem die Wasserversorgung in Zusammenarbeit mit ca. 40 in unterschiedlichen Sektoren operierenden Unternehmen untersucht wurde. Im Zuge dieser Untersuchungen wurde festgestellt, wo Wassereinsparungen möglich sind. Die entwickelten Lösungen sind seitdem in einer Broschüre veröffentlicht worden, die Unternehmen und Hotels in ganz Malta zur Verfügung gestellt werden und die auf der Webseite des Projekts kostenlos zur Verfügung steht. Eine weitere Stärke des Projekts lag darin, dass Unternehmen individuell bei der Identifizierung potenzieller Wassereinsparungslösungen beraten werden konnten. Das im März 2014 abgeschlossene Projekt führte zur Umsetzung von Wassereinsparungsmaßnahmen in Unternehmen in ganz Malta in einem Umfang, die jährlich etwa 141 Millionen Liter Wasser einsparen werden. Unternehmen konnten hierdurch ihre Betriebskosten senken und gleichzeitig einen Beitrag für die Umwelt leisten. Joe Tanti, der CEO des MBB, lobte die maltesischen Unternehmen für deren Engagement, die ökologische Nachhaltigkeit zu fördern. Ein gutes Praxisbeispiel für das Engagement zur Schaffung einer nachhaltigen Entwicklung kann in der Hauptgeschäftsstelle der APS Bank beobachtet werden. Die Bank entschied sich dafür, vor Ort in ein ganzheitliches Wassersparprogramm zu investieren und konnte dadurch Betriebskosten senken sowie dazu beitragen, knappe nationale Ressourcen zu schonen. In vergleichbarer Weise wurde im Hilton Hotel auf Malta eine Abwasseraufbereitungsanlage installiert. Die Bedeutung und Praxistauglichkeit des ‘Investing in Water’-Projekts waren ausschlaggebende Faktoren für eine Berücksichtigung beim diesjährigen Europäischen Unternehmensförderpreis. Das Projekt erreichte den zweiten Platz in der Kategorie ‘Förderung der Entwicklung von grünen Märkten und Ressourceneffizienz’. In dieser Kategorie fanden Richtlinien und Initiativen Beachtung, die darauf abzielten, den Zugang von KMU auf grüne Märkte zu verbessern sowie deren Ressourceneffizienz bspw. durch die Entwicklung grüner Fertigkeiten, durch Synergieeffekte sowie durch finanzielle Unterstützung zu erhöhen. Das ‘Investing in Water’-Projekt wurde zu 50 % unter dem ‘LIFE+’-Förderprogramm der EU mitfinanziert, wobei die maltesische Regierung der größte einzelne Geldgeber war. Weitere Informationen sind abrufbar unter: http://www.investinginwater.org/
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